Allg. Zeitung Mainz: Weg frei? (zur WestLB)
Geschrieben am 26-07-2007 |
Mainz (ots) - Bei der WestLB müssen nur zwei Vorstände gehen. Die Kirche bleibt also im Dorf - vorerst. Sicherlich ist die Landesbank finanziell schwer angeschlagen; auch besteht begründeter Verdacht, dass Vorstandsmitglieder den Aufsichtsrat mit Fehl- und Desinformationen an der Nase herumgeführt haben. Deshalb aber den gesamten Vorstand auf einen Schlag zum Teufel zu jagen, wäre beispiellos in der deutschen Bankenlandschaft gewesen - und auch jenseits jeder Verhältnismäßigkeit. Denn ein Komplett-Austausch ist so ziemlich die drakonischste Maßnahme, die man ergreifen kann. Dass WestLB-Chef Fischer einer der beiden geschassten Vorstände ist, überrascht indes nicht. Er hat seine Bank und vor allem sich selbst überschätzt und muss nun die Verantwortung für millionenschwere Fehlspekulationen tragen, die die WestLB tief in die roten Zahlen gestürzt haben. Soweit, so gut. Dennoch bleibt ein übler Beigeschmack. Was sich nämlich bei der Landesbank in Düsseldorf abgespielt hat, gleicht einer öffentlichen Hinrichtung. Türen, die eigentlich fest verschlossen gehörten, standen sperrangelweit offen. Musste das alles wirklich sein? Nein. Natürlich hat die Finanzaufsicht Bafin die Pflicht einzuschreiten, wenn Vorstände sich große Verfehlungen zu Schulden kommen lassen. Doch das Tohuwabohu legt den Schluss nahe, dass im Fall WestLB noch ganz andere Gründe als die Wahrheitsfindung eine Rolle spielten. Ob offene Rechnungen oder taktische Winkelzüge - darüber lässt sich derzeit nur spekulieren. Eines steht fest: Der öffentliche Showdown hat geschadet - und zwar allen. Die einst so mächtige Landesbank ist mittlerweile ein Schatten ihrer selbst - und damit im anstehenden Fusionskarussell kein Akteur mehr, sondern nur noch Spielball. Die Landesbank Baden-Württemberg, die Mutter der Landesbank Rheinland-Pfalz, wird es freuen. Denn sie hat schon länger ein Auge auf die WestLB geworfen. Jetzt scheint der Weg frei. Der neue Vorstandschef Stuhlmann sieht sich selbst als Übergangslösung - und ist ein Experte für Fusionen.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
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