Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Asugabe vom 30. Juli 2007 die Debatte um den Solidarzuschlag:
Geschrieben am 29-07-2007 |
Bremen (ots) - Etikettenschwindel von Joerg Helge Wagner Ganz so unseriös kann die Rechnung nicht gewesen sein, die Steuerzahlerbund-Präsident Däke in der "Bild"-Zeitung aufgemacht hat: Immerhin wird sie sehr ernst genommen von etlichen Politikern und Wirtschaftsvertretern - und denen kann man ja nun nicht generell fiskalische Verblödung unterstellen. Offenbar besteht in Sachen Solidarzuschlag und Solidarpakt II nicht nur Erklärungs-, sondern auch Diskussionsbedarf. Im Detail ebenso wie im Grundsätzlichen. Die Gegenangriffe aus dem Finanzministerium jedenfalls sind stecken geblieben - sie werfen sogar weitere unangenehme Fragen auf. Der Soli finanziere eben nicht den Solidarpakt II, heißt es, sondern "gesamtstaatliche Aufgaben" in den neuen Ländern. Aha! Wenn es aber gesamt(!)staatliche Aufgaben sind, warum dann nur in Berlin und Neufünfland? Und wieso gelten jene Investitionen, welche dort aus dem Solidarpakt II finanziert werden, nicht als gesamtstaatliche Aufgaben? Das riecht nach Verschleierung schlechten Haushaltens per Doppeltopf-Strategie. Die Soli-Einnahmen dienen "zur Deckung des allgemeinen (!) Finanzbedarfs", sagt das Ministerium. Der Solidarbeitrag wird also wie eine ganz "normale" Steuer verwendet, ist aber tatsächlich als Ergänzungsabgabe auf die Lohn-, Einkommen- und Körperschaftssteuer auf nur ein Ziel gerichtet: "Finanzierung der Vollendung der Einheit Deutschlands". Wenn das Finanzministerium darunter auch den Schuldenabbau versteht, ist das zumindest dreist. Man kann es auch Etikettenschwindel nennen - oder staatliche Volksverdummung. Doch so dumm ist das Volk nicht. Auch im Osten hat jeder zweite kapiert, dass der Soli - den er ja auch selbst zahlen muss - eben nicht allein dem Aufbau Ost zugute kommt. Und je mehr die Einnahmen dank der guten Konjunktur sprudeln, umso weniger wird dies der Fall sein. Sie versickern im allgemeinen Haushalt. Wie die Sektsteuer, die längst nicht mehr dem Flottenbau dient, für den sie einst von Wilhelm II. erfunden wurde.
Originaltext: Weser-Kurier Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30479 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Weser-Kurier Joerg Helge Wagner Telefon: +49(0)421 3671 3405 joerg-helge.wagner@btag.info
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