Der Tagesspiegel: Länder wollen keine gemeinsamen Schulbücher
Geschrieben am 30-07-2007 |
Berlin (ots) - Die Länder lehnen eine Bildungsoffensive des Bundes, wie Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sie im Tagesspiegel angekündigt hat, ab. Schavans Parteifreund Jürgen Schreier, Vizepräsident der Kultusministerkonferenz (KMK) und saarländischer Bildungsminister, sagte dem Tagesspiegel (Montagsausgabe), Schavans Vorschläge seien nur "als grundsätzliche Meinungsäußerung" zu bewerten. Spätestens mit der Föderalismusreform sei die Schule nicht mehr Sache des Bundes, sondern falle in die Kompetenz der Länder: "Die Sehnsucht nach mehr Zentralität ist kennzeichnend für jede Bundesbildungsministerin, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit."
Auch Ute Erdsiek-Rave, stellvertretende Präsidentin der KMK und Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, weist Schavans Vorstoß zurück: "Ihre Initiative geht am eigentlichen Thema, nämlich den vielen unterschiedlichen Schulsystemen, vorbei. Sie kommt zu spät und ist unkonkret", sagte die SPD-Politikerin dem Tagesspiegel. Schavans Forderung nach mehr gemeinsamen Schulbüchern "erinnert mich an die DDR", fügte Erdsiek-Rave hinzu.
Schavan hatte im Tagesspiegel am Sonntag für den Herbst eine nationale "Qualifizierungsoffensive" angekündigt. Bund und Länder wollten dabei gemeinsam Zahlen zur Reduzierung von Schul- und Studienabbrechern vereinbaren. Zugleich hatte Schavan sich für den Abbau von Mobilitätshemmnissen in der Schule ausgesprochen. Eltern könnten zu oft keine einheitlichen Standards in den Schulen erkennen. "In den allermeisten Fächern" solle deshalb länderübergreifend aus gemeinsamen Schulbüchern gelernt werden. "Ich finde, es ist schwer erklärbar, dass ein Mathematikbuch für die fünfte Klasse in Deutschland in zig Auflagen unterschiedlich nach Ländern existiert", sagte Schavan der ARD. "Wer Bildungsstandards hat, kann auch mehr gemeinsame Schulbücher haben." Die Absicht des Bundes, in der Schulpolitik mitzuwirken, hatte Schavan mit der "gesamtstaatlichen Verantwortung" gerechtfertigt, die es im Föderalismus gebe.
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