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Rheinische Post: Nato denkt um - Von Helmut Michelis

Geschrieben am 30-07-2007

Düsseldorf (ots) - Kleinere Bomben, kleinere Probleme? So einfach
ist es für die Nato leider nicht, will sie künftig zuverlässig
verhindern, dass im Kampf gegen die Taliban in Afghanistan auch
unbeteiligte Zivilisten sterben. Dennoch ist die Nachricht aus
Brüssel eine gute, spricht doch der Nato-Generalsekretär endlich ein
Machtwort, das hoffentlich vor Ort gehört wird.

Dahinter steht eine handfeste Meinungsverschiedenheit in der
Militärführung zwischen Amerikanern und Europäern. Erstere sehen mit
Vorrang die erfolgreiche Bekämpfung der Terroristen als ihre Aufgabe
an. Letztere befürchten, dass sich bei zu rigorosem Vorgehen die
Stimmung der Bevölkerung gegen die Isaf-Schutztruppe wendet. Nicht
zufällig verschanzen sich die Taliban bevorzugt in Dörfern.

Ob Jaap de Hoop Scheffer mit seiner überfälligen Anweisung Gehör
findet, ist hoffentlich nicht von der Frage der Lastenteilung in
Afghanistan abhängig. Denn wer stellt den Großteil der
Kampfflugzeuge? Wer die meisten Truppen? Wer kümmert sich mit
Nachdruck um den Aufbau von afghanischer Polizei und Armee? Die
Amerikaner. Deshalb ist es erfreulich, dass sich auch unter
US-Offizieren zunehmend die Erkenntnis durchsetzt, dass die bisherige
Taktik mehr neue Feinde schafft als alte bekämpft.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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