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"Positive Opinion" der EMEA zu Nelarabin: Zulassung von Nelarabin zur Behandlung seltener Leukämien und Lymphome empfohlen

Geschrieben am 02-08-2007

München (ots) - Die europäische Zulassungsbehörde EMEA (European
Medicines Agency) hat den von GlaxoSmithKline (GSK) entwickelten
Wirkstoff Nelarabin (geplanter Handelsname Atriance®) zur Zulassung
empfohlen. Er dient zur Behandlung von zwei seltenen Formen der
Leukämie, von der auch Kinder betroffen sind: der akuten
lymphoblastischen T-Zell-Leukämie (T-ALL) und des lymphoblastischen
T-Zell-Lymphoms (T-LBL). Nelarabin ist für Patienten bestimmt, deren
Erkrankung auf mindestens zwei Chemotherapieregime nicht oder nur
vorübergehend angesprochen hat.(1) Zwei Studien an Erwachsenen und
Kindern haben komplette Ansprechraten von 21 % bzw. 23 % gezeigt.

Die EMEA hat Daten aus zwei multizentrischen Phase-II-Studien
geprüft, die GSK in Zusammenarbeit mit dem National Cancer Institute
(NCI) durchgeführt hat. Die Ergebnisse wurden in den
Fachzeitschriften Blood (6) und The Journal of Clinical Oncology
veröffentlicht.(7)

"Wir sind sehr stolz, an der Entwicklung dieser "Orphan Drug",
also einem Medikament für die Behandlung einer seltenen Erkrankung,
beteiligt gewesen zu sein", sagt Prof. Torsten Strohmeyer, Leiter
Forschung und Medizin von GSK. "Nelarabin kann einigen Patienten die
Chance auf eine Heilung bieten. Dieser Wirkstoff ist ein Beispiel für
unsere Bemühungen, das Leben von Patienten zu verlängern und zu
verbessern. Seien es Zehntausende, seien es, wie in diesem Fall, nur
wenige hundert."

Studiendaten bei erwachsenen Patienten

Eine Phase-II-Studie untersuchte 40 erwachsene Patienten mit
rezidivierter oder refraktärer (nicht auf die Behandlung
ansprechender) T-ALL oder T-LBL, von denen 39 mindestens einmal
Nelarabin erhielten. Eine Untergruppe von 28 Patienten hatte zuvor
mindestens zwei Chemotherapieregime erhalten.(6) Bei sechs Patienten
(21 %) kam es zu einem kompletten Ansprechen(*) mit oder ohne
Wiederherstellung normaler Zellzahlen im peripheren Blut. Ein Patient
aus dieser Gruppe konnte mit einer Stammzelltransplantation behandelt
werden.(8) Die mediane Gesamtüberlebenszeit betrug 20 Wochen.(6)

Studiendaten bei Kindern und Jugendlichen

Eine Phase-II-Studie untersuchte 153 Patienten im Kindes- und
Jugendalter (jünger als 21 Jahre) mit rezidivierter oder refraktärer
T-ALL oder T-LBL. Eine Untergruppe von 84 Patienten wurde mit 650
mg/m2 Körperoberfläche über 5 Tage behandelt;(7) 39 dieser Kinder
hatten zuvor mindestens zwei Chemotherapieregime erhalten.(8) Bei 23
% dieser 39 Patienten kam es zu einem kompletten Ansprechen (*) mit
oder ohne Wiederherstellung normaler Zellzahlen im peripheren Blut,
und vier Patienten aus dieser Gruppe konnten mit einer
Stammzelltransplantation behandelt werden.(8)

Die häufigsten unerwünschten Wirkungen unter Nelarabin waren in
beiden Gruppen hämatologischer Art (Verminderung der Blutzellzahlen),
Fatigue und Übelkeit. Darüber hinaus wurden unter
Nelarabin-Behandlung neurologische Ereignisse berichtet, die zum Teil
schwerwiegend waren.(6,7)

Über T-ALL und T-LBL

Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist eine Krebserkrankung
der weißen Blutkörperchen, also der Zellen, die normalerweise für die
Infektionsabwehr zuständig sind. Es handelt sich um eine seltene,
schwer zu behandelnde Erkrankung, die bei Kindern häufiger auftritt
als bei Erwachsenen. 23 % der Krebsdiagnosen bei Kindern unter 15
Jahre entfallen darauf.10 Bei einer Unterform, der T-ALL, sind die so
genannten T-Zellen (eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen)
betroffen. In Europa gibt es pro Jahr nur einige hundert Patienten
mit einer rezidivierten, also nach Behandlung erneut aufgetretenen
T-ALL.(2)

Das lymphoblastische Lymphom (LBL) ist eine Form des
Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL), einer Krebserkrankung des lymphatischen
Systems. Die Erkrankung tritt häufiger bei Kindern als bei
Erwachsenen auf. Bei der Untergruppe der T-LBL sind wiederum die
T-Zellen Ausgangspunkt der Erkrankung.

Über Nelarabin

Bei intravenöser Gabe wird Nelarabin zunächst in Ara-G umgewandelt
(Guanosin-Arabinosid) und dann in seine aktive Form, Ara-GTP
überführt.(7) Die Anhäufung von Ara-GTP in Krebszellen führt zur
Hemmung der DNA-Synthese und dies wiederum zum programmierten
Zelltod.(9)

Anmerkungen für die Herausgeber

*Ein komplettes Ansprechen ist definiert als Verschwinden aller
nachweisbaren Erkrankungszeichen. Dies bedeutet jedoch nicht
grundsätzlich eine dauerhafte Heilung.

Referenzen

1. European Medicines Agency. Summary of Opinion. Atriance
(nelarabine). June 2007
2. Decision Resource, Onkos Study #2, Acute Lymphoblastic Leukemia,
November 2006
3. EMEA. Nelarabine Orphan Drug Status. June 2005. GSK data on file
4. Arranon Fast Track designation. Orphan Drug Status. December 2003.
GSK data on file
5. Food Drug Administration.
http://www.fda.gov/bbs/topics/NEWS/2005/NEW01251.html . Last accessed
May 3 2007
6. DeAngelo DJ, Yu D, Johnson JL, et al. Nelarabine Induces Complete
Remissions in Adults with Relapsed or Re-fractory T-lineage Acute
Lymphoblastic Leukemia or Lymphoblastic Lymphoma: Cancer and Leukemia
Group B Study 19801: Blood 2007 Mar
7; [Epub ahead of print] 7. Berg SL, Blaney S, Devidas M, et al.
Phase II Study of Nelarabine (compound 506U78) in children and young
adults with refractory: A report from the Children's Oncology Group.
Journal of Clinical Oncology 2005; 23(15), (May 20):3376-3382
8. Cohen MH, Johnson JR Massie T, et al. Approval Summary: Nelarabine
for the Treatment of T-Cell Lymphoblas-tic Leukemia/Lymphoma. Clin
Cancer REs 2006;12(18), (Sept 15):5329-5335
9. Rodriguez C, Gandhi V. Arabinosylguanine-induced Apoptosis of
T-Lymphoblastic Cells. Cancer Research. Oc-tober 1, 1999; 59:
4937-4943
10. National Cancer Institute Fact Sheet, last updated 9/15/2005
http://www.presseportal.de/go2/glaxo020807

Originaltext: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39763
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_39763.rss2

Pressekontakt:
Arnd Prilipp
PR Manager
Telefon: 089/360 44-8117
Fax: 089/360 44-8066
E-Mail: Arnd.Prilipp@gsk.com


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