Der Tagesspiegel: "Den Weltmarkt nicht mit Subventionen erobern"
Geschrieben am 04-08-2007 |
Berlin (ots) - Die grüne Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Bärbel Höhn, hält es "für ganz falsch", wenn die europäischen Bauern angesichts der derzeitigen Knappheit von Milch nun versuchen, "den Weltmarkt zu erobern". Denn die europäische Landwirtschaft sei "hoch subventioniert". Sie befürchtet, dass eine Ausweitung der Milcherzeugung in Europa schon bald die alten Milchseen zurückbringen könnte. Denn auch in den wachsenden Märkten für Milch in China und Indien werde die Produktion gerade ausgebaut. Seit dem Jahr 2000 habe sich die Produktion in China bereits vervierfach. "Wenn wir auf diese Weisen die Weltmärkte erobern, dann zahlen die Steuerzahler dafür doppelt und dreifach. Zum einen über die Subvention und zum anderen durch die steigenden Weltmarktpreise", sagte Bärbel Höhn dem Tagesspiegel am Sonntag. Dazu kämen noch die Belastungen für die Böden, das Wasser und die Klimabilanz, wenn die Kühe für den asiatischen Markt in Europa gehalten würden. Stattdessen forderte Höhn, die europäischen Agrarsubventionen so umzubauen, dass es künftig Beihilfen nur noch gibt, wenn die Bauern einen "gesellschaftlichen Mehrwert" produzieren, also beispielsweise umweltfreundlich wirtschaften. "Subventionen für die Bauern sind nötig, aber bitte nach dem Gemeinwohlinteresse", sagte sie. Angesichts der zunehmenden Flächenkonkurrenz zwischen Biosprit vom Acker und der Lebensmittelproduktion, plädierte Höhn dafür die Biosprit-Produktion nicht zu verteufeln, obwohl ihre Klimabilanz bisher in vielen Fällen negativ ist. Sie verwies darauf, dass weit mehr Fläche von der Viehzucht für die Fleischproduktion beansprucht werde. Nach Angaben der Welt-Agrar-Organisation (FAO) wird die Fleischnachfrage bis 2050 um fast die Hälfte steigen. "Dadurch bekommen wir eine ganz andere Dimension des Flächenproblems als durch Energiepflanzen", sagte die Politikerin.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
85205
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: Diskussion um NPD-Verbot Berlin (ots) - Die Diskussion über ein Verbotsverfahren gegen die NPD kommt wieder in Gang: Nach dem Vorstoß von SPD-Fraktionschef Peter Struck fordert dies nun auch Sebastian Edathy (SPD), der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag: "Die NPD hat sich deutlich radikalisiert und ist mittlerweile das Kernstück der rechtsextremistischen Infrastruktur in Deutschland", sagte Edathy dem Tagesspiegel (Samstagsausgabe). Der Steuerzahler dürfe keine Partei finanzieren, die verfassungsfeindlich sei und eine Diktatur einführen wolle. Die Beweislage mehr...
- Der Tagesspiegel: Deutsche Behörden reagieren auf Ausbruch der Maul- und Klauenseuche Berlin (ots) - Die deutschen Behörden prüfen derzeit fünf Tiertransporte, die in den vergangenen 30 Tagen aus Großbritannien nach Deutschland gekommen sind. Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums sagte dem Tagesspiegel am Sonntag: "Es geht um einen Rinder- und fünf Schaftransporte, die aber alle nicht aus dem Gebiet stammten, in dem nun die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist." Dennoch würden diese Tiere nun untersucht. Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel am Sonntag, Politik, Telefon: 030/26009-389. mehr...
- «Europapreis für politische Kultur» geht an Boris Tadic Locarno (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Der serbische Staatspräsident Boris Tadic erhält den diesjährigen «Europapreis für politische Kultur», die mit 50'000 Euro dotierte Ehrung der Hans Ringier Stiftung. Boris Tadic (49) erhält den Preis für sein Denken und Wirken als mutiger und engagierter Demokrat, der gegen nationalistische Strömungen in seinem Land ankämpft und Serbien auf dem Weg in die Europäische Union anführt. Der mehr...
- Der Tagesspiegel: Tricks und Absprachen bei Lebensmittelpreisen? Grünenpolitikerin Höhn und DIW erheben schwere Vorwürfe gegen Handelsketten Berlin (ots) - Berlin - Wegen der Teuerungswelle bei Milchprodukten hat die Grünen-Bundestagsabgeordnete und langjährige nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn deutsche Supermarktketten scharf kritisiert. In einem Interview mit dem Tagesspiegel am Sonntag nannte sie die angekündigten drastischen Preiserhöhungen für Milch und Butter "unverhältnismäßig" und warf den Handelsunternehmen vor, sie versuchten, "die Marktsituation für Preiserhöhungen auszunutzen". Aufschläge "bei der Butter um 50, beim Quark um 40 Prozent" halte mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Forsa-Chef Güllner weist Zahlen-Manipulationen zu Lasten der SPD zurück - Partei in tiefer Vertrauenskrise Saarbrücken (ots) - Der Chef des Berliner Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, hat Vorwürfe zurück gewiesen, die SPD durch manipulierte Umfragen in Verruf zu bringen. "Wenn ich mir die Umfragewerte der anderen Institute anschaue, dann liegt die SPD jetzt überall deutlich unter 30 Prozent", sagte Güllner der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe). Sein Institut habe diesen Trend "nur ein paar Wochen eher registriert". Insofern gehe der Vorwurf völlig ins leere, meinte Güllner. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zitiert mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|