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Der Tagesspiegel: BDI und Logistiker kritisieren Lokführergewerkschaft GDL Negative Folgen für die Konjunktur befürchtet

Geschrieben am 04-08-2007

Berlin (ots) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
kritisiert die Streikpläne der Lokführergewerkschaft GDL. Ein Streik
sei für ihn unverständlich, sagte Carsten Kreklau, Mitglied der
BDI-Hauptgeschäfsführung, dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Ich
verstehe zwar, dass die Stunde für die Lokführer günstig ist, die
Muskeln spielen zu lassen", sagte Kreklau. "Aber die Forderungen
müssen auch in die Tarifstruktur der Bahn eingeordnet werden." Schon
der Tarifvertrag, den die Bahn mit den Gewerkschaften Transnet und
GDBA abgeschlossen hat, sei mit 4,5 Prozent Lohnsteigerungen "relativ
hoch". Kreklau sagte, er habe den Eindruck, dass die Bahn alles zur
Entschärfung des Konflikts getan habe. "Das Problem sind die
Lokführer." In den Unternehmen mache man sich Sorgen wegen der
möglichen Streiks, sagte Kreklau. "In der Stahlindustrie zum Beispiel
herrscht große Nervosität". Nicht nur die Produkte würden auf der
Schiene ausgeliefert, sondern auch die Rohstoffe wie Eisenerz
kontinuierlich angeliefert. "Das geht weder über die Wasserstraße
noch per Lkw", sagte Kreklau. Schon ein Streiktag könne große
Probleme verursachen. "Die Schiene ist ein zentraler Verkehrsträger,
der nicht ersetzt werden kann", sagte der Verkehrsexperte des BDI.
"Kommt es zu längeren Streiks, dann kann das auch zu einem Knacks bei
der Konjunktur führen", warnte Kreklau.
Die Spediteure befürchten ebenfalls starke Behinderungen. Dies gelte
besonders, wenn die Streikenden strategisch geschickt eingesetzt
würden, sagte Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer des Deutschen
Speditions- und Logistikverbands (DSLV), dem "Tagesspiegel am
Sonntag". "Im Extremfall können die Lokführer die Logistik weitgehend
lahmlegen." Schon bei den Warnstreiks sei es wegen Engpässen bei den
Transportkapazitäten schwierig gewesen, die Zeit durchzustehen, sagte
Rogge. Die zusätzlichen Kosten müssten die Spediteure in der Regel
selber tragen, weil die Bahn sich bei Streiks auf "höhere Gewalt"
berufe. Für die Forderungen der GDL nach einem eigenen Tarifvertrag
zeigte Rogge wenig Verständnis: "Es ist erstrebenswert, im
Tarifverbund zu operieren, damit nicht kleine Gruppen - wie die
Lokführer - das System blockieren."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel am Sonntag, Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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