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Südwest Presse: Kommentar zu Bahnstreik, Ausgabe vom 6.8.07

Geschrieben am 05-08-2007

Ulm (ots) - Der Bahnstreik scheint unausweichlich. Die
Gewerkschaft GDL der Lokführer will ihn, um Stärke zu beweisen.
Bahn-Chef Hartmut Mehdorn kann ihn nicht vermeiden, wenn er seiner
Linie treu bleiben will. Sie heißt: Kein eigener Abschluss mit den
Lokführern - schon gar keiner, der über die Tarif-Vereinbarungen mit
den anderen Bahn-Gewerkschaften hinausgeht. Denn das käme ihn und
sein Unternehmen über Nachforderungen teuer zu stehen.
Der Streit mit den Lokführern hat Bedeutung über die Deutsche Bahn
hinaus. Denn setzen sich die GDL und ihr zu allem entschlossener Chef
Manfred Schell durch, wäre das ein Signal für andere Berufsgruppen,
ihre Einzelinteressen über die der Kollegen und der jeweiligen
Branche zu stellen. Jeder sich benachteiligt fühlende, ambitionierte
oder streik- und streitlustige Berufsstand sähe sich künftig
eingeladen, seine Belange egoistisch einzufordern. Das
Gewerkschaftslager würde zersplittert, Tarifverhandlungen zu einer
Endlosschleife - wirklich nichts, was erstrebenswert ist.
Die Verhandlungen bei der Bahn werden nicht dadurch einfacher, dass
zwei ausgesprochene Dickköpfe aufeinander prallen, die es dem anderen
durch Wortwahl und Drohgebärden nicht einfach machen, das Gesicht zu
wahren. Helfen können da wohl nur Dritte - bis die gefunden und
akzeptiert sind, werden wohl viele Züge stehen bleiben.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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