PKW-Zulieferer profitieren von Zusammenarbeit mit Finanzinvestoren
Geschrieben am 06-08-2007 |
Frankfurt am Main (ots) -
PwC-Studie zeigt: Automobilzulieferer honorieren die Zusammenarbeit mit Finanzinvestoren / Unterstützungsleistung beschränkt sich in Augen der Zulieferer vielfach auf Finanzierung / Private Equity verändert die Branche nachhaltig
Deutsche Automobilzulieferer haben mit Private-Equity-Gesellschaften positive Erfahrungen gemacht. 39 Prozent der Automobilzulieferer werten die Zusammenarbeit als sehr gut, 44 Prozent als gut. Die Beteiligungsgesellschaften sehen die Kooperation sogar noch positiver: 40 Prozent vergaben die Schulnote sehr gut, 56 Prozent ein gut. Von den Zulieferern waren allerdings auch schlechte Beurteilungen zu hören. 4 Prozent vergaben ein ausreichend, 9 Prozent ein mangelhaft. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Sector Report Automotive 2007 - Private Equity in der deutschen Automobilzulieferindustrie" des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC).
61 Prozent der Zulieferer steigerten nach Einstieg eines Finanzinvestors ihren Umsatz, 65 Prozent stellten mehr Mitarbeiter ein und 70 Prozent erhöhten ihr Investitionsvolumen. Die Renditeerwartungen der Private Equity-Fonds haben sich in 80 Prozent der Fälle erfüllt oder wurden sogar übertroffen. Martin Schwarzer, Leiter M&A Automotive bei PwC: "Der Report ist ein Beleg dafür, dass die Entwicklung von Automobilzulieferern unter dem Einfluss von Private Equity hinter den Kulissen deutlich positiver ausfällt, als es die öffentliche Darstellung gelegentlich vermuten lässt. Obwohl die pay & pray-Ansätze der Finanzinvestoren überwiegend der Vergangenheit angehören, ist der Mehrwert, den der Investor in das Engagement einbringt, häufig auf das Kapital und die Finanzierungsberatung begrenzt."
Über die Hälfte (52 Prozent) der befragten Zulieferer geht davon aus, dass sich ihr Unternehmen ohne Private Equity langsamer entwickelt hätte, während 4 Prozent glauben, es hätte sich ohne Finanzinvestoren schneller entwickeln können. 9 Prozent der Unternehmen hätten sich ohne Finanzinvestoren sogar auf eine Insolvenz einstellen müssen. 74 Prozent der Zulieferer halten die Beteiligung von Finanzinvestoren für wichtig oder sehr wichtig für das Wachstum ihres Unternehmens.
Grundlage der Studie ist eine Befragung unter deutschen Automobilzulieferern und Finanzinvestoren, die an deutschen Automobilzulieferern beteiligt sind oder waren. Sie wurde im Auftrag von PwC und in Kooperation mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut durchgeführt.
Diskrepanzen in der Einschätzung der Zusammenarbeit
Beide Seiten beurteilen die Leistungen der Finanzinvestoren sehr unterschiedlich. Während 88 Prozent der Finanzinvestoren davon überzeugt sind, einen starken oder sogar sehr starken Beitrag zur Entwicklung der Unternehmensstrategie geleistet zu haben, teilen nur 26 Prozent der Zulieferer diese Meinung. Auch die Unterstützung des Managements und die Hilfe bei Entscheidungen schreiben sich 80 Prozent der Finanzinvestoren auf die Fahne, während nur 17 Prozent der Zulieferer hier eine positive Leistung der Investoren feststellen konnten. Die Finanzierungsberatung der Private-Equity-Gesellschaften wird jedoch von beiden Seiten als hoch eingestuft.
Strukturelle Veränderungen in der Automobilbranche
Aus Sicht der meisten Befragten wird der Einfluss von Private Equity in der Zulieferindustrie in den kommenden fünf Jahren weiter zunehmen, was die Strukturen der deutschen Automobilindustrie verändern wird. Die Finanzinvestoren gehen davon aus, durch ihr Engagement die Konsolidierung der Branche voranzutreiben, die Effizienz und Renditen in den Unternehmen zu steigern und strategische Neuausrichtungen voranzutreiben. Dies spiegelt sich auch in den M&A-Transaktionen wider. Nach Einschätzung des VDA befinden sich mittlerweile ca. 100 deutsche Zulieferunternehmen in den Händen von Finanzinvestoren. In einzelnen Jahren entfallen bis zu 50 Prozent der M&A-Transaktionen in der Industrie auf Private Equity. Dabei erfreuen sich auch sogenannte "secondaries" - Finanzinvestor verkauft seine Beteiligung an einen anderen Finanzinvestor - wachsender Beliebtheit.
"Die Finanzinvestoren fungieren als eine Art Katalysator zur Strukturveränderung und werden die Branche nachhaltig verändern", sagt Martin Schwarzer. Blindes Vertrauen in eine Zusammenarbeit ist aber nicht angeraten: "Die Wahl des passenden Finanzinvestors sollte sich nicht ausschließlich am Kaufpreis orientieren. Vielmehr sind auch Branchenexpertise und eine unternehmerische Herangehensweise an ein Investment wichtig. Die Chemie zwischen den handelnden Personen auf beiden Seiten sollte ebenfalls stimmen".
Die Studie "Sector Report Automotive 2007 - Private Equity in der Automobilzulieferindustrie" können Sie unter www.pwc.de herunterladen.
Redaktionshinweis: Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung (Advisory).
Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2
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Karim Schäfer PricewaterhouseCoopers AG WPG Corporate Communications / Presse Tel.: 069 - 9585 5435 E-Mail: karim.schäfer@de.pwc.com
Martin Schwarzer PricewaterhouseCoopers AG WPG Head of M&A Automotive Tel.: 069 - 9585 5667 E-Mail: martin.schwarzer@de.pwc.com
Karl Gadesmann PricewaterhouseCoopers AG WPG Leiter des Bereichs Automotive Deutschland Tel: 0511 - 5357 5103 E-Mail: karl.gadesmann@de.pwc.com
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