Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Energie-Zwangssparprogramm
Geschrieben am 07-08-2007 |
Bielefeld (ots) - Vermieter, das weiß doch jedes Klassenkämpfer-Kind, sind schon von Natur aus raffgierig-einnehmende Wesen, Ausbeuter eben... Die (zu Unrecht?) Besitzenden schröpfen ihre Mieter nach allen Regeln der Kunst. Nicht von un- gefähr werden die Wohnnebenkosten für Heizung, Warmwasser, Müllabfuhr etc. im gängigen Sprachgebrauch kurzerhand als »zweite Miete« gehandelt und wahrheitswidrig über einen und denselben Leisten gezogen. Die Absicht ist klar. Man will Missstimmung erzeugen, Zwietracht säen, ideologische Süppchen kochen. Nach der Devise: Die da oben sacken ein - wir hier unten müssen bluten. Schiefer konnten diese Billig-Klischees schon bisher kaum sein. Doch wenn SPD-Umweltminister Sigmar Gabriel mit seinem 60-Milliarden-Energiespar-Zwangsprogramm auch nur näherungsweise zum Zuge käme, könnte sich das Ver- hältnis zwischen Mietern und Vermietern zu einer atmosphärischen Dauer-Störung, ja, zu einer mittleren Klimakatastrophe auswachsen. Bis hin in die Gerichtssäle. 1,4 Millionen Nachtspeicherheizungen sollen per Gesetz verboten und gegen Gasheizungen ausgetauscht werden. Kostenpunkt runde 20 000 Euro je Anlage, ein dicker Brocken gerade auch für Haus-Eigennutzer und weniger betuchte Vermieter, die es ja durchaus auch geben soll. Mindestens jeder fünfte der gut 14 Millionen Eigennutzer von Ein- und Zweifamilienhäusern soll verpflichtet werden, die Kellerdecken und sämtliche Heizungsleitungen sogar im Mauerwerk (!) mit Dämmstoffen zu ummanteln. Wie Gabriels Zuarbeiter für diese niedlich so genannte Nachrüstung lediglich lächerliche 2000 Euro veranschlagen können, bleibt bis auf Weiteres ihr Geheimnis. Ähnliches gilt bei der Sanierung vermieteter Wohnungen für den geplanten Zwangsaustausch aller Einscheiben-Fenster, die älter als 30 Jahre, sowie aller Heizungen, die länger als 20 Jahre in Betrieb sind. Und nicht zuletzt auch für die Absicht, jeden (!) Haus- und Wohnungsbesitzer zu zwingen, wenigstens zehn Prozent der Energie aus »erneuerbaren« Quellen zu beziehen. Dann nämlich müssten fortan jedes Jahr eine weitere Million Heizkessel verschrottet und durch neue ersetzt werden. Und nicht nur nebenbei: Wer eigentlich soll die Überwachung gewährleisten? Niemand kann etwas dagegen haben, dass Vorsorge getroffen wird zum Schutz unserer Lebensgrundlagen. Aber brachialer Aktionismus der Duftmarke Gabriel wirkt verdächtig: Väterchen Staat lähmt die Eigeninitiative der Bürger, zieht Scheinverantwortung auf sich, bestraft sie aber zugleich auch noch dafür, indem er bei ihnen abkassiert ohne Maß und Ziel. Übrigens sind auch die »bösen« Hauseigentümer und Vermieter kräftig zahlende Energieverbraucher wie jeder andere... PS. Und was wäre, wenn sich das Unterfangen, den Klimawandel zu beeinflussen, als schiere Anmaßung des Menschen erweisen sollte? Würden die heute so wildentschlossenen Klima-Retter dann wohl ein Einsehen haben und zur Vernunft zurückfinden?
Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
85673
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zum Schaden am Mahnmal Ulm (ots) - Gerade mal zwei Jahre alt ist das Holocaust-Mahnmal in Berlin - und jetzt schon ein Sanierungsfall? Das würde in die lange Reihe von Pannen und Skandalen passen, die sich durch die Geschichte der öffentlichen Bauten in der Hauptstadt zieht. Bevor aber nicht von Fachleuten geklärt ist, wer oder was für die Risse in den Stelen verantwortlich ist, sollte man mit Schuldzuweisungen zurückhaltend sein. Ärgerlich bleibt der Vorgang allemal. Dabei hat sich das Denkmal für die von den Nazis ermordeten Juden in Europa seit seiner Einweihung mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Samstags-Unterricht Bielefeld (ots) - Die Sechstagewoche macht Sinn. Dennoch werden die wenigsten Schulkonferenzen sie auch beschließen. Zu sehr haben sich Eltern, Lehrer, Hausmeister und Stadtverwaltungen von dem bis in die 1980er Jahre praktizierten System ins Wochenende verabschiedet. An die Kinder, die nach allgemeinem Dafürhalten mehr lernen sollen, wird dabei allerdings am allerwenigsten gedacht. Die haben inzwischen Fünftagewochen wie Erwachsene. Nicht selten endet schon heute der Arbeitstag für Eltern und Kinder gleich spät. Der verkürzte Weg zu Abitur, mehr...
- WAZ: Vor einem Bahnstreik Denkt ans Gemeinwohl! - Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Ein großer Bahnstreik hätte nur Verlierer. Welche Folgen hat es, wenn Menschenmassen an den Gleisen nicht wegkommen? Was passiert, wenn Unternehmen auf "just-in-time" angelieferte Waren vergeblich warten, Kunden enttäuschen müssen? Was geschieht mit Belegschaften, wenn Meier für denselben Job einen drastisch anderen Lohn einstreicht als Müller? Und was, wenn die nächste Kleingruppe, zum Beispiel Ingenieure, die auf Atomkraftwerke aufpassen, unter Streikandrohung eine Verdoppelung ihrer Bezüge verlangt? Wie kaum einer zuvor, mehr...
- WAZ: Sechs-Tage-Schule im Gespräch Mit der heißen Nadel gestrickt - Leitartikel von Rolf Potthoff Essen (ots) - Was hat die Politik für die Bürger zu leisten? Dass Herausforderungen angenommen werden, die für das möglichst reibungslose Funktionieren des Staates gemeistert werden müssen. Dass Probleme und Hindernisse frühzeitig erkannt und gelöst werden, die das Ziel, siehe oben, behindern könnten. Dabei darf, dabei muss die Politik streiten - aber um der Sache wegen. Die muss immer Kern des Mühens bleiben. Mit der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur hat sich die Politik einer gesellschaftspolitischen und ökonomischen Herausforderung mehr...
- Westfalenpost: Vor heißem Herbst Hagen (ots) - Rüttgers Reformpolitik unter Druck Von Wilfried Goebels Ministerpräsident Rüttgers steht vor einem heißen Herbst. Gewerkschaften, Beamte, Erzieher und Opposition haben sich zum breiten Widerstand gegen die schwarz-gelbe Reformpolitik formiert. Bis zum Jahresende will Rüttgers seine zentralen Gesetzesvorhaben durchsetzen. Politische Grausamkeiten begeht man weit vor der nächsten Wahl. Beharrlich und couragiert arbeitet die streitarme Koalition in NRW ihre Punkteliste ab. Das Gros der Reformen zielt in die richtige Richtung, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|