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WestLB-Vorstände widerrufen Aussage - weitere Entlassungen wahrscheinlich

Geschrieben am 10-08-2007

Köln (ots) - 10. August 2007 - Überraschende Wende bei der WestLB:
Nach der Abberufung von Vorstandschef Dr. Thomas Fischer und
Risikovorstand Mathis van den Adel kommen nun auch die weiterhin
amtierenden Vorstände unter Druck. Vize-Chef Norbert Emmerich,
Finanzvorstand Hans-Jürgen Niehaus und Kapitalmarkt-Vorstand Werner
Taiber haben nach Informationen des Wirtschaftsmagazins 'Capital'
gegenüber der mit der Untersuchung des Falles WestLB befassten
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingeräumt,
wichtige Passagen der von ihnen persönlich unterzeichneten
Stellungnahme vom 24. Juli 2007, die Aufsichtsratschef Dr. Rolf
Gerlach schwer belastete, widerrufen.

In der Stellungnahme, die 'Capital' vorliegt, wird behauptet, dass
Gerlach bei einem Treffen am 24. November 2006, dem auch Emmerich und
Niehaus persönlich beiwohnten, über die schwierige Lage der Bank
informiert wurde. "Dabei wurden unter anderem die Risiken aus dem
Aktienspread-Positionen VW, BMW und Metro eingehend dargestellt",
heißt es in der Stellungnahme. "In dem Zusammenhang wurde auch auf
das aus damaliger Sicht Extremverlust-Szenario BMW hingewiesen."

"Die Vorstände haben ihre Aussage inzwischen widerrufen," zitiert
'Capital' eine BaFin-Sprecherin. Die WestLB selbst will den Vorgang
nicht kommentieren. Kommt es zu diesen Abgängen, würde die WestLB bis
auf weiteres von Bank-Chef Alexander Stuhlmann und
Kapitalmarkt-Vorstand Werner Taiber geführt werden. Diese Lösung
werde von der Bankenaufsicht toleriert. "Wichtig ist lediglich, dass
es mindestens zwei Vorstände gibt. Wir achten streng auf die
Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips", bestätigte eine
BaFin-Sprecherin.

Für Ende des Monats wird der endgültige Prüfungsbericht erwartet,
der belegen soll, wie und wann der Vorstand von den millionenschweren
Risiken wusste und wann er den Aufsichtsrat informiert hat. Die
Bankenaufsicht BaFin wolle dann entscheiden, "ob weitere
bankaufsichtsrechtliche Schritte erforderlich sind".

Für Rückfragen:
Ulrich Reitz, Redaktion 'Capital', Tel. 0221/4908-380, E-Mail:
reitz.ulrich@capital.de

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
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