(Registrieren)

Wiesbadener Kurier: zu Libyen

Geschrieben am 10-08-2007

Wiesbaden (ots) - Für Obelix wäre der Fall klar gewesen: "Die
spinnen, die Libyer", hätte sein Urteil gelautet, wenn er nicht in
einem kleinen Ort im nördlichen Gallien vollauf damit beschäftigt
gewesen wäre, Römer zu verprügeln. Den - gelinde gesagt -
exzentrischen Sohn des Staatschefs Muammar el Gaddafi, Saif el Islam,
und dessen aufsehenerregendes Folterbekenntnis konnte der Gallier
allerdings noch nicht kennen. Solche Entschuldigungen können für die
heutige Politik nicht gelten. Vater Gaddafi gehört immerhin zu denen,
die kräftig an der Spirale des Terrors gedreht haben. Die Beteiligung
Libyens an den Attentaten auf ein Flugzeug über dem schottischen
Lockerbie und die Berliner Diskothek La Belle ist aktenkundig.
Dennoch neigen die internationalen Staats- und Regierungschefs zu
fataler Vergesslichkeit, wenn es um Wirtschaftsinteressen und das ¬
angesichts der Folter nur vermeintliche - Erkaufen von Wohlverhalten
geht. Allen voran Frankreichs Präsident Sarkozy, der Gaddafi senior
die Generalabsolution erteilte - im Gegenzug für die Freilassung der
zuvor mit fadenscheinigen Begründungen zum Tode verurteilten
bulgarischen Krankenschwestern. Dem 2003 von der internationalen
Staatengemeinschaft abgerungenen Stopp des geheimen Atomprogramms und
einem Rüstungsboykott gegen das Land setzte er aus kurzsichtiger
Profilierungssucht die Lieferung eines Atomkraftwerks und
weitreichende Vereinbarungen über Waffenlieferungen entgegen, von
denen Letztere (über den EADS-Konzern) auch Deutschland mit ins Boot
zieht. Die Gaddafis führen den Rest der Welt vor und der wirkt dabei
auch noch mit. Statt einzusehen: Tripolis ist auf absehbare Zeit kein
verlässlicher Partner.

Originaltext: Wiesbadener Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_64428.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Wiesbadener Kurier
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

86338

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zu den Neuigkeiten im Fall der bulgarischen Krankenschwestern Bielefeld (ots) - Nach der Befreiung bulgarischer Krankenschwestern aus libyschen Todeszellen kommen bedrückende Einzelheiten ans Licht. Mehr noch als die Bestätigung von Folter und Schein-Justiz überrascht allerdings ein Interview des Gaddafi-Sohnes im arabischen Fernsehen. Auf Seif al-Islam al-Gaddafi dürfte die Nachfolge von Muammar al-Gaddafi an der Spitze des Revolutionsrates zulaufen. Die Erbfolge verläuft dortzulande allem arabisch-sozialistische Wortgeklingel zum Trotz eben doch entlang der Blutlinie. Das war in Syrien so, das mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu fünf Jahren nach der Flut Halle (ots) - Deiche sind nicht alles. Sie schützen diejenigen, die hinter ihnen leben. Gut so. Zugleich verlagern sie aber das Problem - an die Unterläufe der Flüsse. Die Lehren daraus: Hochwasserschutz muss grenzenlos sein, viel stärker als jetzt tut gemeinsame Planung Not. Und: Flüsse brauchen Raum. Nicht so viel wie vor hundert Jahren, das ist illusorisch. Aber mehr als zurzeit. Die Politik darf die diesbezüglichen Mahnungen der Umweltschützer nicht in den Wind schlagen. Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Wirtschaftsministerium bietet für politische Veranstaltungen "Gegenfinanzierungen" durch "Anzeigen" Köln (ots) - Das von Michael Glos (CSU) geführte Bundeswirtschaftsministerium bietet nach einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers (Samstagsausgabe) deutschen Zeitungen über die Agentur Flaskamp öffentliche politische Veranstaltungen und Redaktionsbesuche durch das Ministeirum an und bietet ihnen dafür "Gegenfinanzierungen" durch "Anzeigen". Dabei kann es sich um Summen von 30 000 bis 40 000 Euro handeln. Bislang sind nach Angaben des Ministeriums bereits 140 000 Euro in die Kampagne geflossen. Weitere Termine sind in Vorbereitung. Das mehr...

  • WAZ: Phänomen Bürgerentscheide Die Dynamik der direkten Demokratie - Leitartikel von Tobias Blasius Essen (ots) - Wer etwas über die verbliebene Mobilisierungskraft von Parteipolitik erfahren will, muss sich an die oft bemühte, aber viel zu selten besuchte "Basis" begeben. Regelmäßig maue Beteiligungszahlen bei Kommunalwahlen, ausgezehrte Ortsvereine, überalterte Mitgliederstrukturen - um die lokale Kampagnenfähigkeit stand es schon besser. Immer weniger Menschen buchten das politische "All-inclusive-Paket" aus Mitgliedschaft, Gesinnungstreue und Gremienarbeit am Feierabend, klagen Parteifunktionäre. Das Meinungsklima scheint flüchtiger mehr...

  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zum Bundesliga-Start Leipzig (ots) - Von Guido SchäferSchillernde Bundesliga Die Bundesliga hat uns wieder, das Leben nach Spritz-Tour, Bogenschießen und der Luftnummer Ligapokal bekommt wieder einen tieferen Sinn. Im Dunstkreis dieser nahezu garantiert dopingfreien Leibesübungen knabbern Heerscharen selbsternannter Experten am runden Riesengebäck. So haben Ärzte zum 45. Saisonstart festgestellt, dass das Elfmeterschießen in einer TV-Übertragung das Risiko für einen Herzinfarkt signifikant erhöht. Das Fußballfachorgan Kicker reagierte prompt, bestraft Schinder mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht