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Rheinische Post: Die Chefs der Stasi

Geschrieben am 13-08-2007

Düsseldorf (ots) - Von Stefan Reker

Es ist gut, dass der erneute Fund aus dem Stasi-Archiv nochmals
schwarz auf weiß belegt, was manche Angehörige der Linkspartei bis
heute leugnen: Es gab in der DDR einen Schießbefehl gegen Flüchtlinge
sogar ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder. Ob dieses pünktlich zum
46. Jahrestag des Mauerbaus aufgetauchte Dokument nun von der Behörde
zur Aufbewahrung der Stasi-Akten genutzt wird, um für ihre eigene
Existenz zu werben, ist eine zweitrangige Frage. Manches spricht
dafür, diese Arbeit künftig dem bewährt seriösen Bundesarchiv zu
übertragen, wenn der Zugang zu den Akten gewährleistet bleibt. So
ließen sich wohl Kosten sparen. Allerdings hat die
Stasi-Akten-Behörde auch eine politisch wertvolle Funktion als
Stachel im Fleisch der Verharmloser und als Reverenz an die
Bürgerrechtler, die zu Opfern des DDR-Systems wurden. Die
Fokussierung auf die Untaten der Stasi führt freilich zu einem
schiefen Bild: Denn nicht die Stasi war Urheberin des
DDR-Unrechtsstaates, sondern die herrschende "Sozialistische
Einheitspartei Deutschlands" (SED). Sie schuf sich die Stasi als
Handlanger, als "Schild und Schwert der Partei". Das sei vor allem
den politischen Erben jener inzwischen vier Mal umbenannten Partei
ins Stammbuch geschrieben.

Originaltext: Rheinische Post
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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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