WAZ: Viele Babys schauen fern Eingelullt - Leitartikel von Birgitta Stauber-Klein
Geschrieben am 16-08-2007 |
Essen (ots) - Natürlich ist der Alltag mit Kleinkindern nervenaufreibend. Natürlich kann ein Lauflernkind den Zeitrahmen sprengen - weshalb dann keine Waschmaschine läuft, weshalb das wichtige Telefonat vergessen wird, weshalb der Frühstückstisch auch am Abend noch nicht abgeräumt ist. Was gibt es da verlockenderes, als per Knopfdruck Chaos und Erschöpfung zu entrinnen, wenigstens für eine Weile? Ein wenig Kika für das Baby bedeutet schließlich auch: ein wenig Entspannung für die Mutter, die sich oft mit einlullen und sich mit dem Kleinkind auf dem Bauch in den Sessel sinken lässt. Kuscheln mit dem Baby ist gut. Kuscheln mit dem Baby vor der Glotze nicht, auch wenn das Stillen bei der Daily Soap noch so unterhaltsam ist. Denn darin sind sich Psychologen und Pädagogen einig: Das Baby- und Kleinkindgehirn kann Fernsehgebrabbel und -geflimmer nicht miteinander in Verbindung bringen und deswegen auch nicht verarbeiten. Was übrigens Babys wirklich zu guter Laune verhilft und somit auch die gestresste Mutterseele besänftigt, sind die Klassiker: Fingerspiele, Kniereiter, Bilderbücher.
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