LVZ: Kubicki: Bundesregierung setzt mit ihrer Afghanistan-Politik die Bundesbürger bewusst einer großen Terrorgefahr aus / "Es sei "absurd", dass mit deutschen Steuergeldern der Rauschgiftmarkt gespon
Geschrieben am 20-08-2007 |
Leipzig (ots) - Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki, Mitglied im Bundesvorstand und Fraktionschef im Kieler Landtag, hat der Bundesregierung vorgeworfen, mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr die Bundesbürger einer großen Terrorgefahr auszusetzen. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte Kubicki: "Die Terrorgefahr in Deutschland ist größer geworden, weil sich die Bundesregierung in einem Konflikt, der nicht der unsere ist, auf die Seite der USA geschlagen hat."
Es wäre "sinnvoll", die Bundeswehr aus Afghanistan abzuziehen, weil die Ziele, die mit dem Einsatz ursprünglich verbunden gewesen seien, nicht mehr erreicht werden könnten. "Wir sichern in Afghanistan gegenwärtig die Herrschaft von Warlords. Unsere Bundeswehrsoldaten müssen hinnehmen, dass in Afghanistan gegen die Menschenrechte verstoßen wird, weil die Gesellschaft anders organisiert und strukturiert ist als unsere. Am Schlimmsten ist: Wir garantieren momentan mit Milliarden von deutschen Steuergeldern den größten Heroinanbau aller Zeiten in Afghanistan, damit die dortige Bevölkerung überhaupt etwas zum überleben hat. Gleichzeitig schaffen wir damit massivste Drogen und Kriminalitätsprobleme auf dem europäischen Mark", so Kubicki. "Das ist an Absurdität kaum zu überbieten." Dabei störe es ihn nicht, wenn Linksparteichef Oskar Lafontaine ebenso wie er selbst argumentiere. "Mir ist völlig egal, wer meine Auffassung aus welchen Gründen auch immer noch teilt. Ich würde ja nicht deshalb darauf verzichten, mich für Institutionen des demokratischen Gemeinwesens einzusetzen, nur weil Rechte das möglicherweise auch tun."
Kubicki beklagte, dass sich nur wenige deutsche Politiker trauten, die Wahrheit über die Lage in Afghanistan und über ein fehlgeschlagenes deutsches Engagement zu sagen. "Wir sind der Auffassung, dass das nach der Wende souveräne und wiedervereinigte Deutschland in der Völkergemeinschaft nun auch eine bedeutende Rolle in den weltpolitischen Konflikten spielen sollte." Namentlich attackierte Kubicki dabei auch den früheren FDP-Chef und Bundesaußenminister Klaus Kinkel. Dieser sei als erster "der Idee hinterher gejagt, dass Deutschland unbedingt einen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat braucht". Wenn man so etwas fordere, dann müsse man einen solchen Anspruch im Zweifel auch mit einer weltweiten Truppenpräsenz untermauern. "Egal wofür, egal warum. Manche meinen leider, Deutschland muss zeigen, dass nicht nur amerikanische, britische und französische Soldaten überall auf der Welt eingreifen können. Im Gegensatz dazu glaube ich, dass die Größe einer Nation und ihre wirtschaftliche Stärke, siehe Japan, nicht darauf beruht, dass man überall auf der Welt Truppen stationiert", so Kubicki.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
87784
weitere Artikel:
- Petra Pau: Taschenspielertricks im Bundestag auch ohne Schröder? Berlin (ots) - Laut Agenturmeldungen plant die Bundesregierung, im Bundestag über alle drei "Afghanistan"-Mandate zugleich abstimmen zu lassen. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE: Die Taschenspielertricks sollen nun offenbar auch ohne Ex-Kanzler Schröder (SPD) fortgeführt werden. Zur Erinnerung: Bundeskanzler Schröder hatte 2001 die Abstimmung über ein Bundeswehrmandat mit einer Vertrauensfrage verknüpft. Das führte zu einer schizophrenen Situation. Wer die Bundeswehr in Marsch setzen wollte, mehr...
- Südkurier: Niebel kritisiert Kabinettsklausur als unnütze "Sommerland-Verschickung Konstanz (ots) - Die Kabinettsklausur der Großen Koalition auf Schloss Meseberg wird nach Ansicht von FDP-Generalsekretär Dirk Niebel eine Show-Veranstaltung. "Meseberg kreißt und gebiert eine Maus", sagte Niebel dem in Konstanz erscheinenden "Südkurier" (Dienstagausgabe). "Damit werden alle Beteiligten dann zufrieden sein, weil es ihnen eigentlich nur noch um die besten Ausgangspositionen vor dem Wahljahr 2008 geht." Kanzlerin Angela Merkel werde von Klimaschutz und der Agenda des 21. Jahrhunderts sprechen, "die SPD wird auf dem mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Wahltermine in NRW = von Frank Uferkamp Düsseldorf (ots) - Es ist schon atemberaubend, mit welcher Entschlossenheit CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen an den demokratischen Stellschrauben drehen wollen. In der vergangenen Woche erst gab es ein verheerendes Expertenurteil zu den geplanten Änderungen beim Kommunalwahlrecht: Sie wurden samt und sonders als Beitrag zur Reduzierung der Wahlbeteiligung eingestuft. Die Entkoppelung der Wahlgänge für Stadtoberhäupter von den Kommunalparlamenten sowie die Abschaffung der Stichwahlen bei Oberbürgermeistern und Landräten wird von ihnen mehr...
- Neues Deutschland: zum Prozess gegen US-Soldaten wegen Folter in Irak Berlin (ots) - Lynndie England kennt man weltweit, sie gab dem Folterskandal von Abu Ghoreib ein Gesicht. Wie einige andere niedere Dienstränge wurde die US-Soldatin verurteilt. Offiziere hat man bisher kaum beschuldigt, und wenn ja, kamen sie mit Disziplinarstrafen davon. Nun könnte es mit Oberstleutnant Jordan erstmals einen treffen. Doch für Kenner des Bagdader Folterkerkers ist selbst der Ex-Leiter des Verhörzentrums eher ein Sündenbock. Denn die operative Befehlsgewalt lag in den Händen seines Chefs. Oberst Pappas aber erkaufte sich mehr...
- Verwaltungsgericht Hannover bestätigt Genehmigung der Spielbanken Niedersachsen GmbH zum Betrieb eines Online-Casinos Hannover (ots) - Die zehnte Kammer des Verwaltungsgerichts Hannover hat heute entschieden, dass die Spielbanken Niedersachsen GmbH (SNG) das Recht hat, ein Internet-Casino im Bundesland zu betreiben. Damit folgte die Kammer der Rechtsauffassung der SNG. Der Antrag des beklagten Landes Niedersachsen, die Klage abzuweisen, wurde abgelehnt. Die Berufung wurde nicht zugelassen. Die SNG hatte auf Feststellung der Genehmigung geklagt, nachdem das Land diese überraschend im Februar 2007 für das betriebsfertige Internetangebot verweigert mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|