Rheinische Post: Unterricht, das ist's
Geschrieben am 21-08-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Jens Voss
Wenn die Ergebnisse der Lernstandserhebungen etwas zeigen, dann dies: Es ist Zeit, endlich über die Güte von Unterricht, weniger über die Güte von Schulstrukturen zu reden. Über die Laufbahn eines Schülers entscheiden - abgesehen von seinen persönlichen Voraussetzungen - zwei Faktoren: die Qualität des Unterrichts und der Standort einer Schule. Eine Hauptschule in einem sozialen Brennpunkt hat eben mit ungleich dramatischeren Problemen zu kämpfen als die Nachbarhauptschule in einem bürgerlichen Viertel. Und schwierige Schüler bleiben schwierige Schüler, egal auf welche Schule sie gehen: Die Probleme in den Grundkursen an Haupt- und Gesamtschulen sind fast identisch. So kommt es auf die Förderung der einzelnen Schule an. Und es kommt auf den Unterricht an - auch diese Binsenweisheit ist in Strukturdebatten meist ein blinder Fleck. Wenn etwa die Ergebnisse im Mathematikunterricht an Gymnasien miserabel sind, dann hilft keine Ausrede mehr: Da stimmt flächendeckend etwas mit dem Unterricht nicht. Da müssen Methoden, Aufgaben und Übungen geändert werden. Das sind die Hausaufgaben für die Lehrer. Ob sie sie lösen, wissen wir in ein, zwei Jahren bei den nächsten Lernstandserhebungen.
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