LVZ: MP Böhmer: Merkel ist konservativ genug / Kritik an anonymen Nörglern in der Union / große Koalition verfügt noch über genügend Gemeinsamkeiten
Geschrieben am 22-08-2007 |
Leipzig (ots) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) hat seine Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen den Vorwurf des zu geringen Konservatismus aus den eigenen Reihen in Schutz genommen. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Böhmer: "Ich weiß nicht, wer diese Nörgler sind", weil diese sich nur anonym präsentierten. "Wer nicht einmal bereit ist, seinen Namen für seine Meinung herzugeben, den kann ich ohnehin nicht ernst nehmen. Und die wenigen, die offen beklagen, ihnen fehle das Konservative in der Union, sind meiner Ansicht nach doch ein wenig antiquiert", so Böhmer. "Eine Partei, die gesellschaftliche Verantwortung trägt und das auch zukünftig machen will, muss auch den Veränderungen in einer Gesellschaft Rechnung tragen. Und da besteht das Konservative darin, dass man versucht, die Werte, die man vertritt, auch unter sich wandelnden soziologischen Bedingungen umzusetzen", so der Regierungschef. Mit Blick auf die Rolle Merkels an der Parteispitze bedeute das: "Frau Merkel trägt der Entwicklung in der Gesellschaft in ausreichendem Maße Rechnung."
Von der Bundesregierung erwarte er sich angesichts der Halbzeit-Klausur der Koalition, "dass die beiden Koalitionspartner auch in der zweiten Halbzeit ihren Aufgaben genügen". Seiner Ansicht nach gebe es noch "genügend Gemeinsamkeiten" zwischen Union und SPD.
Als eine zentrale Bewährungsprobe werde die Bekämpfung der Kinderarmut wahrgenommen. Für Böhmer ist dabei "das Wichtigste die Schaffung von Arbeitsplätzen". Die Leute müssten eine bezahlte Arbeit finden, die Wirtschaft müsse so wachsen, dass auskömmliche Löhne gezahlt werden können. "Und wenn wir dies erreicht haben müssen wir uns natürlich darum kümmern, dass die Familien ihrer Aufgabe auch gerecht werden. Dort, wo das nicht funktioniert, muss der Staat mit seinen Betreuungsangeboten einspringen." Böhmer verwies darauf, dass Sachsen-Anhalt bei der vorschulischen Betreuung einen Spitzenstandard innerhalb der Bundesrepublik erreicht habe. "Für uns sehe ich da keinen Nachholbedarf. Aber noch einmal: Entscheidend ist es, dass genügend Arbeitsplätze entstehen."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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