Südwest Presse: Kommentar zu Klimaschutz, Ausgabe vom 31.08.2007
Geschrieben am 30-08-2007 |
Ulm (ots) - Kommentar zu Klimaschutz, Ausgabe vom 31.08.2007
Der Vorschlag der Bundeskanzlerin, den zulässigen CO2-Ausstoß eines Volkes an dessen Bevölkerungszahl zu messen, ist einleuchtend einfach. Da er auf einer Idee des indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh basiert, besteht eine Chance, das zumindest dieses Land sich anschließt. Die Weiterentwicklung des Kyoto-Abkommens zur Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes, das 2012 ausläuft, ist eine der großen Aufgaben weltweiter Verständigung, vermutlich eines der dicksten Bretter, das zu bohren ist. Die Tatsache, das ein nationales Ausscheren der ganzen Welt schadet, wird zwar allen Verantwortlichen bewusst sein, viele von ihnen aber nicht daran hindern, die eigenen Belastungen so gering wie möglich zu halten. Was die Menge des ausgestoßenen CO2 betrifft, geraten zwei Blöcke von Staaten ins Zentrum der Bemühungen: die Industrieländer und die Schwellenländer, voran China und Indien, die rasant aufholen und mit gewissem Recht davon ausgehen, ihr Wachstum dürfe nicht durch strenge Auflagen gebremst werden, weil die Industrieländer ihren Vorsprung ja selbst nur durch eine fröhliche Umweltvergiftung erringen konnten. Ihnen muss man entgegenkommen, was Merkels Vorschlag macht. Entscheidend wird aber sein, wer in 14 Monaten die US-Präsidentschaftswahl gewinnt. Dem Weltklima wäre dabei eher mit einem Kandidaten der Demokratischen Partei geholfen.
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