Börsen-Zeitung: Ist der Ruf erst ruiniert..., Kommentar zum Halbjahresergebnis der WestLB von Annette Becker
Geschrieben am 30-08-2007 |
Frankfurt (ots) - Die Fehlspekulationen in ihrem Eigenhandel haben die WestLB in Summe 604 Mill. Euro gekostet. Das ist alles andere als ein Pappenstiel, war in dieser Größenordnung aber weitgehend erwartet worden. Wohl auch aus diesem Grund hält der Vorstand an der Zielsetzung fest, im Gesamtjahr vor Steuern einen Gewinn auszuweisen.
Diese Aussage behält aber nur Gültigkeit, wenn sich die Turbulenzen an den Kapitalmärkten im Gefolge der Subprime-Krise nicht verschärfen. Dabei sind es weniger die Subprime-Engagements der Bank, die Sorge bereiten, sondern die Verwerfungen an den Verbriefungs- und Geldmärkten. Gerade die Absatzmöglichkeiten für strukturierte Produkte - in diesem Geschäftsfeld rühmt sich die WestLB einer besonderen Expertise - dürften in den vergangenen Wochen nicht allzu rosig gewesen sein.
Und auch die zugeknöpften Taschen der Geldmarktakteure dürften der WestLB einige Probleme bereiten. Zwar heißt es im Ausblick, die WestLB verfüge über eine gute Liquiditätsausstattung. Doch wer sich in diesen Zeiten wie die WestLB als Liquiditätslieferant verpflichtet hat, muss schon über eine außerordentlich gute Reputation verfügen, um auf die Schnelle ein paar Milliarden Euro am Markt auftreiben zu können. Zwar stellen die Düsseldorfer darauf ab, über eine hoch liquide Aktivseite zu verfügen, mit der temporäre Liquiditätsabflüsse überbrückt werden können - ertragsteigernde Geschäfte sehen jedoch anders aus.
Das Kardinalproblem in der aktuellen Marktsituation ist die Reputation der Bank. Es ist gerade drei Wochen her, dass Gerüchte über einen Liquiditätsengpass der WestLB die Runde machten und von manchem Marktteilnehmer für bare Münze genommen wurden. Wenige Tage später warnte auch noch der WestLB-Chef selbst, dass es für deutsche Banken schwieriger geworden sei, sich am Kapitalmarkt zu refinanzieren.
Der Image- und Reputationsschaden, den der Bankchef Alexander Stuhlmann im Zwischenbericht als mindestens genauso schwerwiegend einstuft wie die eingefahrenen Verluste aus der Fehlspekulation, scheint bei der WestLB allerdings systeminhärent. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leisten insbesondere die Eigentümer, die sich gerade in aller Öffentlichkeit ein spektakuläres Gefecht über die Zukunft der Bank liefern - zum Schaden der Bank.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
89888
weitere Artikel:
- Renommierte Wissenschaftler schlagen bezüglich EMF- und HF-Emissionsgefahren Alarm Albany, New York (ots/PRNewswire) - Eine internationale Arbeitsgruppe renommierter Wissenschaftler, Forscher und Gesundheitspolitik-Experten (The BioInitiative Working Group) hat ihren Bericht über den Einfluss elektromagnetischer Felder (EMFs) auf die Gesundheit veröffentlicht. Der Bericht äussert schwere Bedenken zur Sicherheit von existierenden öffentlichen Grenzwerten, die regulieren, wie viel EMF von Stromleitungen, Handys und vielen anderen Quellen der EMF-Belastung im täglichen Leben zulässig ist. Der Bericht trägt die wissenschaftlichen mehr...
- Neues Spiel markiert den Beginn eines Online-Booms im Pokerstil London (ots/PRNewswire) - - Mit Foto Der in London ansässige Games-Publisher Kwari veröffentlichte heute Einzelheiten seines neuen Online-Spieledienstes im Mehrspielermodus, der möglicherweise die Landschaft der PC-Spiele für immer verändern wird, da er die Prinzipien aufgreift, die das Pokerspiel praktisch von heute auf morgen zu einer Milliarden Dollar schweren Branche gemacht haben. Auslöser für den Erfolg der Online-Glücksspiele war die Einführung des Spiels um Geld. Auf ein Geschicklichkeitsspiel übertragen, im Fall von Kwari mehr...
- Future Metals eröffnet neues Service Center in Europa Butler, Pennsylvania (ots/PRNewswire) - Future Metals, Inc. mit Firmensitz in Tamarac im US-Bundesstaat Florida, eine Tochtergesellschaft der Marmon/Keystone Corporation, hat die Eröffnung eines Lagerstandorts in Schelluinen in den Niederlanden bekannt gegeben. Der neue Standort befindet sich 50 Meilen (80 Kilometer) südlich von Amsterdam und 20 Meilen (32 Kilometer) östlich von Rotterdam und ist damit günstig gelegen. Das neu errichtete Lager ist knapp 15.000 Quadratfuss (1.400 Quadratmeter) gross und ersetzt ein kleineres, knapp 5.000 mehr...
- ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Freitag, 31.08.2007, 08:00 Uhr / Einzelhandelsumsatz im Juli 2007 real um 1,5% gesunken
ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 31.08.2007, 08:00 Uhr Wiesbaden (ots) - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes setzte der Einzelhandel in Deutschland im Juli 2007 nominal 0,9% und real 1,5% weniger um als im Juli 2006. Beide Monate hatten jeweils 26 Verkaufstage. Dieses vorläufige Ergebnis wurde aus Daten von sieben Bundesländern berechnet, in denen circa 76% des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel getätigt werden. Unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten stieg der Umsatz mehr...
- Tarifverdienste im ersten Halbjahr 2007 deutlich gestiegen Wiesbaden (ots) - Im ersten Halbjahr 2007 fiel der Anstieg der Tarifverdienste nach Angaben des Statistischen Bundesamtes höher aus als im Jahr 2006. Während 2006 die meisten Tariferhöhungen 2% oder weniger betrugen, lagen im ersten Halbjahr 2007 viele Abschlüsse bei mehr als 3%. Damit stiegen zahlreiche Tarifverdienste wieder stärker als die Verbraucherpreise, die im Juni 2007 um 1,8% höher lagen als im Vorjahresmonat. Tariferhöhungen über 3% wurden im ersten Halbjahr 2007 in der Metallindustrie (+ 4,1%), der Chemischen Industrie (+ 3,6%), mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|