Rheinische Post: CDU-Bauchgefühl
Geschrieben am 04-09-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren
Bittere Klage, großes Wehgeschrei: Der CDU fehlt das Konservative. Doch je wortreicher die Union die Debatte führt, desto unkonkreter wird sie. Wo sollen sie sein, die konservativen Leitwölfe, die eine neue kräftige Bewegung antreiben? Und: Was soll sie verbinden außer dem vagen Gefühl, dass die CDU ihre konservative Wurzel vernachlässigt? Bisher hat sich zwar ein Quartett junger Konservativer zusammengeschlossen. Doch sie beteuern schon vor Veröffentlichung ihrer Ideen, sie wollten kein Gegengewicht zur Merkelschen Mitte aufbauen. Und der Spitzenpolitiker Roland Koch, gern als Konservativer verbucht, sieht sich selbst als "konservativen Reformer" - was nun wirklich kein puristisches Bekenntnis ist. Nicht einmal in der Familienpolitik kam es bisher zum großen konservativen Muskelspiel. Es gibt zwar heftigen Streit ums Betreuungsgeld. Doch an der grundlegenden Unterstützung für Ministerin von der Leyen lassen auch selbsternannte Konservative keinen Zweifel. So ist die Debatte bisher kaum mehr als die Formulierung eines Bauchgefühls. Wer's gern konservativer hätte in der CDU, muss dann schon aus der Deckung kommen und ganz konkret benennen, wo er andere Akzente setzen will.
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