Börnsen: Berlin trägt die Hauptverantwortung für die Kultur
Geschrieben am 14-09-2007 |
Berlin (ots) - Anlässlich der aktuellen Diskussion um die Finanzierung der Staatsoper Unter den Linden erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
Der Berliner Senat hat immer erwartet, dass sich der Bund bei der Lösung der finanziellen Probleme hinsichtlich der Staatsoper Unter den Linden noch stärker engagiert, als er es ohnehin tut. Am liebsten hätte er die Oper ganz in die Verantwortung des Bundes abgeschoben, so als ob es sich hier nicht um ein weltweit renommiertes Opernhaus handele, auf das Berlin stolz sein könnte, sondern lediglich um ein finanzielles Sorgenkind, das man loswerden wollte.
Das nun vorgelegte Angebot der Bundesregierung, sich an den Sanierungskosten der Oper mit 100 Millionen Euro mehr als vorgesehen zu beteiligen, bedeutet aber nicht, dass Berlin aller Verantwortung für seine drei Opernhäuser ledig wäre. Im Gegenteil: Das Entgegenkommen der Bundesregierung bei der Staatsoper kann nur dann umgesetzt werden, wenn sich Berlin im Gegenzug verpflichtet, das dann eingesparte Geld für die Erhaltung und Weiterentwicklung der anderen beiden Opernhäuser, der Deutschen Oper Berlin und der Komischen Oper, zu verwenden. Keines dieser Häuser hat es verdient, so stiefmütterlich behandelt zu werden. Wenn eine Stadt sich den Luxus von drei Opernhäusern leistet, von denen jedes seine Berechtigung und seine Bedeutung hat, dann muss sie den damit verbundenen Verpflichtungen auch nachkommen!
Das Bundesangebot Investitionshilfe ja, aber keine eigene Trägerschaft ist sachgerecht. Bei der Vielzahl erstklassiger, international anerkannter Opernhäuser, ob in München, Hamburg, Stuttgart und in anderen Städten, ist eine Nationaloper nicht notwendig.
Abgesehen davon bleibt zu fragen, ob der Bund angesichts der in Aussicht stehenden zusätzlichen 100 Millionen Euro Investition in die Berliner Kultur andere die Berlinförderung betreffenden Einsparmöglichkeiten im Bundeshaushalt vorsieht. Und schließlich muss geklärt werden, was der Bund für die anderen Regionen der Bundesrepublik plant, wie er den notwendigen Ausgleich herstellen will. Die Kulturförderung des Bundes kann keine alleinige Subventionierung der Hauptstadt, sie muss sich -gerade in unserem föderalen System - auf das gesamte Land richten.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
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