ots.Audio: Sozialgesetzbuch: Kassenpatienten dürfen vom Arzt nur "ausreichend" behandelt werden - Für bessere Gesundheitsvorsorge bieten Ärzte "Individuelle Gesundheitsleistungen" (IGeL) an
Geschrieben am 17-09-2007 |
Stuttgart (ots) -
- Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.multimedia.mecom.eu abrufbar -
Anmoderation: Die gesetzlichen Krankenkassen sind chronisch klamm. Was an ärztlichen Behandlungen früher anstandslos bezahlt wurde, gibt es schon lange nicht mehr "auf Chipkarte". Werdende Mütter etwa bekommen ihr Baby nur noch zwei Mal pro Schwangerschaft auf Kassenkosten per Ultraschall zu sehen. Hausarzt Dr. Rainer Graneis vom Ärzteverbund MEDI Deutschland nennt weitere Beispiele:
1. O-Ton Dr. Rainer Graneis: Die Reiseimpfung, wenn jemand ins Ausland fährt und sich speziell impfen lassen will. Oder erweiterte Vorsorge-Untersuchungen, das kennen sehr viele vom Frauenarzt, dass da ein Ultraschall gemacht wird. Den muss dann die Patientin selber bezahlen. (0:11)
Die Liste ärztlicher Leistungen, die die Kassen nicht bezahlen, wird immer länger. Deshalb bieten Ärzte diese Vorsorgeuntersuchungen, oder auch neue Diagnoseverfahren und Therapiemethoden zunehmend als so genannte "IGeL" an - als "Individuelle Gesundheitsleistungen". Denn, so Dr. Graneis, Ärzte wollen und müssen ihren Patienten die gesamte Medizin anbieten. Laut Sozialgesetzbuch wird davon aber nur ein Teil von den gesetzlichen Kassen bezahlt.
2. O-Ton Dr. Rainer Graneis: Da steht eben der Satz drin, dass die Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein müssen. Sie dürfen also nicht mehr als das sein. Und alles, was darüber hinausgeht, ist nicht Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Das heißt: Wenn jemand besser als ausreichend behandelt werden will, dann muss er sich gelegentlich bei den "IGeL"-Leistungen bedienen. (0:18)
Die Krankenkassen versuchen oft den Eindruck zu erwecken, was sie nicht bezahlten, sei eben überflüssig. Klar, sagen die MEDI-Ärzte: Welcher Kassenfunktionär möchte schon zugeben, dass auch medizinisch Sinnvolles nicht bezahlt wird, weil schlicht das Geld fehlt? Prägnantes Beispiel: Die Vorsorge-Untersuchung gegen den grünen Star ist eine "IGeL"-Leistung. Hier wird der Augen-Innendruck gemessen - ist der zu hoch, löst er die Krankheit aus.
3. O-Ton Dr. Rainer Graneis: Wenn er denn längere Zeit besteht, ohne dass er behandelt wird, kann er schwere Schäden am Auge verursachen. Und da gibt es eine Vorsorge-Augeninnendruck-Messung, und die ist sicher sehr sinnvoll, weil man dann die Folgekrankheiten des Grünen Stars vermeiden kann. (0:13)
Auch ein neues Diagnoseverfahren wie der PSA-Bluttest zur Früherkennung von Prostatakrebs ist keine Kassenleistung. Fazit des Hausarztes: Längst nicht alles, was aus medizinischer Sicht sinnvoll ist, sichert die gesetzliche Kasse ab, sondern nur die großen Risiken.
4. O-Ton Dr. Rainer Graneis: Die schweren Krankheiten, Operationen und so weiter. Aber das, was man vorsorglich machen kann, das ist nicht so in unserem Sinne abgesichert, wie wir uns das vorstellen, und da sollte man eigentlich etwas mehr tun, wenn man für seine Gesundheit vorsorgen will. (0:13)
Dass er dabei abgezockt werden kann, braucht übrigens kein Patient zu befürchten. Denn die Ärzte sind verpflichtet, auch die IGeL-Leistungen nach einer genau festgelegten Gebührenordnung abzurechnen, sagt Hausarzt Dr. Rainer Graneis.
5. O-Ton Dr. Rainer Graneis: Das Problem der IGeL-Leistungen war früher das, dass die Ärzte das alles praktisch umsonst gemacht haben, und das ist ein Zustand, den man auch nicht so halten kann. (0:07)
Abmoderation: Denn aufgrund der Budgetierung erbringen die Ärzte im Schnitt fast ein Drittel ihrer Leistungen an Kassenpatienten ohnehin schon ohne Honorar...
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben an desk@newsaktuell.de.
Originaltext: MEDI Deutschland Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61059 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61059.rss2
Pressekontakt: MEDI Deutschland, Angelina Schütz, 0711 806079 73 all4radio, Wolfgang Sigloch, 0711 3277759 0
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