Rheinische Post: Ein Kardinalfehler
Geschrieben am 18-09-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Lothar Schröder
Diese Diskussion war nicht zu gewinnen. Schon deshalb, weil sie keine Diskussion war - genauer: sein konnte. Der Begriff von der "entarteten" Kultur ist kontaminiert mit Unmenschlichkeit, und er wird nicht stubenreiner, wenn er "nur" rhetorisch und in anderen Kontexten gebraucht wird. Joachim Kardinal Meisner hat für seine gar nicht mal unbedachte Wortwahl reichlich Kritik kassiert, der er mit immer weiteren Klar- und Richtigstellungen begegnete. Damit aber war der Kardinalfehler nicht aus der Welt zu schaffen, weil alle Selbstauslegungen des Erzbischofs immer nur eins zeigten: das fehlende Verständnis für jene Menschen, denen Nazi-Worte Pein bereiten, für die der Jargon der Massenmörder im wahrsten Sinne des Wortes furchterregend ist. Nirgendwo ist da ein Spielraum für Exegese. Wer den Begriff der Entartung rhetorisch nutzbar macht, relativiert - auch ungewollt - das Wüten der Nazis. Dass der Kölner Erzbischof jetzt Missverständnisse seiner Predigtworte "bedauert", ändert nicht viel. Er hat, so scheint es, seinem Kardinalfehler keine Kardinaltugend folgen lassen können. Denn von der Einsicht eines Irrtums ist nicht die Rede. Meisner hat nur die diplomatische Reißleine gezogen.
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