WAZ: Pauli fordert Ehe auf Probe Das 7. Jahr, verflixt? - Kommentar von Ulrich Schilling-Strack
Geschrieben am 19-09-2007 |
Essen (ots) - Natürlich ist das ziemlich dreist, was Frau Pauli da fordert. Ehe auf Probe, gar zeitlich fixiert, das kann man doch nicht ernst nehmen. Warum wir trotzdem drüber streiten, und das sogar mit rotem Kopf? Weil uns das Thema berührt, aufregt. Wahrscheinlich entstanden aus der schamlosen Gier nach Schlagzeilen, trifft die Attacke ins volle Menschenleben. Viel zu viele Ehen scheitern, verglühen im Dauerstreit oder verkümmern im lieblosen Alltag. Da sollte man erstmal für jeden Vorschlag dankbar sein. Aber kann, ja darf der Staat da wirklich eingreifen? Lässt sich eine Partnerschaft, lässt sich die Liebe, ohne die zwei Menschen wohl kaum gemeinsam durchs Leben gehen können, durch Paragrafen pflegen? Sicher nicht. Wenn das Problem allein in der unbegrenzten Gültigkeit des Trauscheins begründet läge, wären alle unverheirateten Paare schon jetzt fein raus, würden sich nie trennen. Die dürfen sich nach Paulis Logik nämlich schon jetzt jeden Tag neu entscheiden, ob sie zusammenbleiben wollen. Und nicht erst nach dem verflixten siebten Jahr.
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