Dr. Marianne Koch, Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, im Deutschen Gesundheitsfernsehen: "Schmerz ist kein Schicksal"

Hamburg (ots) - "Es gibt in Deutschland immer noch zu wenig
Fachleute in der Medizin, die die Bekämpfung von chronischen
Schmerzen zu ihrem Anliegen gemacht haben", kritisiert die
Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, Dr. Marianne Koch, in der
Sendung "DGF Der Talk" im Deutschen Gesundheitsfernsehen. Auch wenn
sich inzwischen vieles verbessert habe, seien Schmerzdiagnostik und
-therapie immer noch kein Pflichtfach in der medizinischen
Ausbildung. Es gebe zudem keinen Facharzt für Schmerztherapie, da
diese Facharztausbildung nicht Teil der Approbationsordnung sei.
Dabei, so Marianne Koch weiter, sei diese Qualifikation
außerordentlich wichtig, denn "in Deutschland gibt es fast zehn
Millionen Menschen, die dauerhaft unter Schmerzen leiden, davon fast
800.000 unter sehr starken Schmerzen."

Aber "Schmerz ist kein Schicksal", so Marianne Koch, denn die
Behandlung von Schmerzen sei möglich. Gut ausgebildete Fachleute
verschiedener Disziplinen könnten in Zusammenarbeit einem Patienten
vermitteln, wie man chronische Schmerzen bewältigen kann. "Dazu
gehört ein Schmerzarzt sowie physiotherapeutische und psychologische
Betreuung. So angeleitet kann der Patient selbst aktiv dazu
beitragen, weniger Schmerzen zu haben. Wichtig sind Schmerzambulanzen
und andere entsprechende Anlaufpunkte für Patienten, die es
mittlerweile immer häufiger gibt", erklärt die Ärztin. Es gehe darum,
dass Schmerzen frühzeitig bekämpft werden, damit sich kein
Schmerzgedächtnis herausbilde. Aber auch wenn das bereits geschehen
sei, könne ein Patient lernen, den Schmerz aus dem Zentrum seines
Bewusstseins wieder an den Rand zu bewegen, so dass "die negativen
Gefühle nicht mehr die Übermacht haben und sein Leben bestimmen", so
Koch.

Das ganze Gespräch sehen Sie in "DGF Der Talk" in der
Erstausstrahlung am Sonntag, den 23. September 2007 um 12:00 Uhr.

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