Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Flughafenausbau
Geschrieben am 20-09-2007 |
Wiesbaden (ots) - Jetzt ist die Verwirrung perfekt: Das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen kommt, es kommt ein bisschen, es kommt gar nicht. Zwischen diesen drei Varianten kann auswählen, wer sich mit dem Thema befasst. Es kommt, sagen die, die sich am Mediationsergebnis festklammern, das allerdings schon längst nicht mehr Grundlage der laufenden Debatte ist. Es kommt ein bisschen, sagen Landesregierung und Landtagsmehrheit. Sie wollen an der "Substanz" dessen festhalten, was sie ursprünglich versprochen hatten. Was heißt: Es wird ein durchlöchertes Nachtflugverbot geben, eines mit Ausnahmegenehmigungen, das damit seinen Namen nicht mehr verdient. Es kommt gar nicht, sagt der Bundesverkehrsminister, der letztendlich zu entscheiden hat. Als er merkt, was er damit in der betroffenen Region angerichtet hat, rudert er schnell zurück und versteckt sich hinter denen, die in Hessen darüber entscheiden. Ja, was denn nun? Kurz vor der Ausbauentscheidung durch das Verkehrsministerium in Wiesbaden ist vollkommen offen, wie der Streit ums Verbot von Flügen in der Zeit zwischen 23 und 5 Uhr ausgehen wird. Gut möglich, dass diese Verwirrung gewollt ist und Tiefensees Brief an seinen hessischen Kollegen nun als Erklärung dafür genutzt wird, warum das Nachtflugverbot "nur ein bisschen" kommen kann. Denn mit der Begründung, es könnte ein Bundesinteresse am nächtlichen Flugbetrieb geben, lassen sich alle Kritiker mundtot machen. Landesregierung und Landtagsmehrheit könnten sich darauf berufen und schulterzuckend sagen: Wir wollten ja, es geht aber nicht. Die Leidtragenden sind die Anwohner, denen seit sieben Jahren vorgegaukelt wird, sie könnten als Ausgleich für mehr Fluglärm nachts durchschlafen. Wären die Landespolitiker konsequent und wollten sie glaubwürdig bleiben, müssten sie sich jetzt von den Ausbauplänen verabschieden. Tun sie aber nicht. Dass Ausbau und Nachtflugverbot zwei Seiten ein und derselben Medaille sind, das ist zwar ein schönes (und vielbemühtes) Bild. Mit der Realität hat es aber nie etwas zu tun gehabt. Der Ausbau wird kommen, das Nachtflugverbot aber nicht.
Originaltext: Wiesbadener Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64428.rss2
Pressekontakt: crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
93936
weitere Artikel:
- Südwest Presse: KOMMENTAR: Euro Stolze Karriere Ulm (ots) - Was wurde gezetert und gezagt, als Ende des vergangenen Jahrzehnts die europäische Gemeinschaftswährung beschlossen wurde! Vom "Ausverkauf" war die Rede. Helmut Kohl wurde vorgeworfen, die D-Mark als Preis für die Einheit geopfert zu haben. Alles Humbug. Fünf Jahre, nachdem Cent und Euro im deutschen Alltag einkehrten, ist die neue Währung schon zur Erfolgsstory geworden. An den Devisenbörsen gefragter und deshalb teurer denn je. Die Sorgen über den Verlust der angeblich so harten Mark waren unbegründet. Die Inflationsrate mehr...
- WAZ: Einsatz in Afghanistan Schluss mit dem Selbstbetrug - Kommentar von Gerd Niewerth Essen (ots) - Der Nato-Generalsekretär und die Kommandeure der Internationalen Schutztruppe am Hindukusch haben keinen leichten Stand. Trotz spürbarer Erfolge im Kampf gegen die Taliban müssen sie gleichzeitig an der "Heimatfront" die Stellung halten. Kontroverse Debatten über die Verlängerung oder gar Ausweitung der Afghanistan-Mandate werden derzeit in fast allen Ländern geführt, die Truppen nach Zentralasien geschickt haben. Die Parallelen sind erstaunlich: Während die Militärs vor Ort entschlossen sind, die Taliban niederzuwerfen, mehr...
- WAZ: Blass ist besser - Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Gesunde Bräune gibt es nicht. Jährlich steigt die Rate der Hautkrebserkrankungen an. In Deutschland gibt es pro Jahr 120 000 neue Patienten, 3000 Menschen sterben jedes Jahr an dem schwer heilbaren Krebs. Das sind trockene Zahlen. Dagegen steht der Trend: Braune Haut gilt als gesund, schön, sexy. Jedes fünfte Mädchen legt sich nach einer Befragung regelmäßig unter die Kunstsonne. Vor allem vor dem Sommerurlaub. Doch Hautärzte warnen, dass gerade junge Haut unter UV-Strahlen besonders leidet. Je mehr Sonne Kinder und mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Euro-Kurs Halle (ots) - Für die Verbraucher ist der starke Euro von 1,40 zum Dollar zumindest kurzfristig ein Segen. Öl, das "Schmiermittel der Weltwirtschaft", verteuert sich weit weniger als in den USA, weil in Dollar abgerechnet wird. Auch andere Rohstoffe, auf Dollarbasis eingekauft, schlagen nicht so zu Buche. Mittelfristig kann ein starker Euro aber zum Hemmschuh für den Export werden. Noch immer sind die USA nach Frankreich der zweitgrößte Markt für deutsche Waren. Dort werden es Anbieter aus der Eurozone immer schwerer haben, konkurrenzfähig mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Vorschlag von Justizministerin Brigitte Zypries, unbemannte, von Terroristen entführte Flugzeuge abschließen zu lassen: Bielefeld (ots) - Es ist schon verwunderlich, dass Justizministerin Brigitte Zypries jetzt darauf hinweist, Union und SPD seien einig, dass im Fall eines Terrorangriffs nur mit Terroristen besetzte Flugzeuge abgeschossen werden dürfen. Im Zuge der Amtshilfe für die Polizei könne hier die Bundeswehr tätig werden. Über die Rechtmäßigkeit solchen Handelns gegen Terroristen - seien diese allein in Autos oder Flugzeugen unterwegs - ist bisher nicht diskutiert worden, weil es für den Schutz der Bevölkerung in einem solchen Fall keine verfassungsrechtlichen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|