Lausitzer Rundschau: Die Einführung des elektronischen Personalausweises Deutschland als Musterknabe
Geschrieben am 23-09-2007 |
Cottbus (ots) - Die geplante Einführung eines Personalausweises, dessen Datenchips sowohl ein digitales Foto als auch Fingerabdrücke enthalten, wird zu Recht kritisiert. Sicher hat er auch praktische Vorteile und macht beispielsweise den Einkauf im Internet sicherer. Ohne Zweifel würde er Kontrollen erleichtern und beschleunigen. Aber gleichzeitig würde damit den Behörden auch eine weltweit einmalige Sammlung an Daten anvertraut. Und Wissen ist Macht. Der Rechtsstaat aber lebt von dem Grundsatz, dass die staatlichen Möglichkeiten begrenzt bleiben und zwischen Sicherheit und Bürgerfreiheit abgewogen werden muss. Der Satz, dass sich nur der fürchte, der etwas zu verbergen hat, hilft dabei nicht weiter. Es wird von Seiten der Bundesregierung gerne darauf verwiesen, dass damit nur Forderungen aus dem Ausland nachgekommen werde. Tatsächlich enthalten die Reisepässe, die jetzt zum Besuch in den USA benötigt werden, schon digitalisierte Fotos. Und Fingerabdrücke werden seit einiger Zeit abgeglichen. Die Reisepässe, die Amerikaner hierzulande, aber auch bei der Rückkehr nach Hause brauchen, sind übrigens frei von solchen Daten. Und einen Personalausweis einzuführen wagt dort selbst Präsident George W. Bush nicht.
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