Mobilfunk: mit Mehrwertdiensten aus der Tiefpreisfalle
Geschrieben am 25-09-2007 |
Hamburg (ots) - Aktuell unterbieten sich die Mobilfunkanbieter in Deutschland mit immer neuen Tiefpreisofferten. Neue Billigmarken drücken mit Prepaid-Tarifen auf die Preise. Sogar Supermarktketten wie Aldi, Rewe und zuletzt Lidl drängen in den Mobilfunkmarkt. Die Folge: Die Gesprächspreise sind innerhalb von zwei Jahren um 15 Prozent gesunken. Die Umsätze werden in diesem Jahr voraussichtlich um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr fallen. Auch die Durchschnittsumsätze pro Nutzer sind rückläufig. Teilweise melden Anbieter Einbrüche von mehr als 25 Prozent in der Prepaid-Sparte. Neue Dienstleistungen wie Handy-TV oder Bündelprodukte wie Quadruple Play bieten weitaus höhere Margen. Die technischen Voraussetzungen sind vorhanden. Viele Endkunden sind allerdings vom Mehrwert der neuen Angebote noch nicht überzeugt. Eine trennschärfere Ausrichtung der Produkte für bestimmte Zielgruppen kann die Akzeptanz neuer Dienste um ein Vielfaches beschleunigen, so eine aktuelle Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.
In der Kundensegmentierung haben viele Mobilfunkhäuser noch Nachholbedarf. Sie versäumen beispielsweise, Kundendaten aus der Festnetz-, Mobilfunk- und Internetsparte zu einem gesamten Nutzerprofil zusammenzuführen. Damit wird Potenzial für eine differenziertere Kundenansprache verspielt. Das ist vor allem bei der Entwicklung so genannter Konvergenzprodukte ein Hemmschuh. Bei diesen Geräten, die verschiedene Funktionen miteinander vereinen, beklagen beispielsweise einkommensstarke Kunden die fehlende Vergleichbarkeit der Tarife häufiger als etwa Geringverdiener. Auf diese Unterschiede einzelner Kundengruppen gehen die Anbieter noch zu wenig ein. Viele Mobilfunkunternehmen besitzen zudem noch zu wenige Erkenntnisse darüber, wie sich das Kundeninteresse mit zunehmendem Alter entwickelt. Daraus ließen sich wertvolle Informationen für eine zielgruppengerechtere Angebotspalette gewinnen.
Der schleppende Anlauf des Handy-TV ist dafür ein Beispiel: Das Interesse am mobilen Fernsehen sinkt mit zunehmendem Einkommen und Alter. Besserverdiener und Menschen ab 20 Jahren haben den Mehrwert der Dienstleistung noch nicht erkannt. Bei den ganz Jungen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren und mit geringeren Einkommen kommt das Überall-Fernsehen dagegen überdurchschnittlich gut an. 60 Prozent der Teenager, die weniger als 500 Euro im Monat zur Verfügung haben, begeistern sich fürs Fernsehen auf dem Handy.
Vor allem die großen, etablierten Anbieter ändern inzwischen ihren Kurs. Sie sind dabei, sich neben eigenen Billigmarken weitere Standbeine abseits der Preiskämpfe zu schaffen. Zusätzliche Einnahmequellen eröffnen sich beispielsweise durch die Verlagerung des Internets auf die Mobiltelefone. Die Anbieter halten hierfür verstärkt nach Verlagshäusern als Lieferanten für mediale Dienste Ausschau. Qualitativ hochwertige Handyportale sollen mit Nachrichten und speziellen Zielgruppeninhalten gefüllt werden. Gleichzeitig dienen sie Firmen als Werbeplattformen. Die Vermarktung von Werbung soll ein wichtiger Umsatzbringer für die Mobilfunkanbieter werden. Kostenpflichtige Inhalte sind dagegen nicht geplant. Hier hat die mobile Branche aus den Erfahrungen der Internetanbieter gelernt. Zuletzt hatte die New York Times vom Online-Abonnement zurück auf werbefinanzierte Inhalte umgestellt. Ehemals Online-Abonnenten vorbehaltene Seiten und Artikel sind nun wieder für jedermann zugänglich.
Kleine Mobilfunkdienstleister ohne eigenes Netz versuchen ebenfalls Nischenmärkte zu besetzen. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung einer Community-Plattform für Studenten, die an einen Prepaid-Tarif gekoppelt ist. Um den Dienst nutzen zu können, muss der Kunde allerdings unter Umständen den Netzanbieter wechseln. Projekte, netzunabhängige Produkte zu vermarkten, sind bisher die Ausnahme - auch weil die Netzbetreiber sich dagegen sperren. Was fehlt, sind technische Standards und eine Öffnung der Netze. Die größere Vielfalt und die zunehmende Akzeptanz der Angebote dürften aber zu einer häufigeren Nutzung mobiler Dienste führen. Hiervon profitieren im Ergebnis auch die großen Netzanbieter.
Originaltext: Steria Mummert Consulting Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2
Pressekontakt: Jörg Forthmann Faktenkontor GmbH Telefon: (040) 227 03-7787 Fax: (040) 227 03-7961 Joerg.Forthmann@faktenkontor.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
94640
weitere Artikel:
- Erste kassenartenübergreifende Fusion zwischen Ersatzkasse und Betriebskrankenkasse Heusenstamm/Celle (ots) - Am 1. Januar 2008 ist es so weit: Mit der BKK MOBIL OIL und der KEH Ersatzkasse sollen erstmals eine Betriebskrankenkasse und eine Ersatzkasse fusionieren; darauf haben sich die Verwaltungsräte beider Kassen verständigt. Durch diesen kassenartenübergreifenden Zusammenschluss der beiden preisgünstigen und wirtschaftlich gesunden Krankenkassen entsteht eine starke Gemeinschaft mit rund 1,1 Millionen Versicherten. "Wir wollen kein Wachstum um jeden Preis. Aber die KEH Ersatzkasse ist die ideale Ergänzung für mehr...
- Unternehmen der W+S AG präsentiert innovative Luftschleieranlage "ClimLock" auf der Big 5 Exhibition in Dubai Dinslaken (ots) - Spirit2go, ein innovatives Unternehmen aus dem Beteiligungsverbund der W+S AG, vermeldet die Teilnahme an der Big 5 Exhibition vom 25. bis 29. November in Dubai, VAE. Die Messe gehört zu den international führenden und einflussreichsten in den Sektoren Bau und Bauausführung im Nahen Osten. Die Schwerpunkte der Messe liegen in den Bereichen Bauwesen, Wassertechnologie & Umweltschutz, Luft- und Kältetechnik sowie Reinigung & Instandhaltung. Spirit2go wird auf dem offiziellen deutschen Gemeinschaftsstand mit der Standnummer mehr...
- Green Energy setzt sich gegen geschäftsschädigende Medienkampagne zur Wehr / Amtsgericht Berlin erlässt einstweilige Verfügung gegen den Berliner Welther Verlag und dessen Redakteur Stefan Loipfinger Hannover (ots) - Die Green Energy AG hat am 24. September 2007 beim Landgericht Berlin den Erlass einer einstweiligen Verfügung auf Unterlassung der geschäftsschädigenden Berichterstattung durch den Welther Verlag Berlin und seinen Redakteur Stefan Loipfinger beantragt. Das Landgericht Berlin hat diesem Antrag noch am gestrigen Vormittag stattgegeben. Damit ist es dem Welther Verlag sowie Stefan Loipfinger untersagt, die rufschädigende Berichterstattung gegen das Unternehmen Green Energy fortzusetzen. Hintergrund dieses Antrages sind mehr...
- GlycoMark-Bluttest als neue Technologie in weltweite Richtlinien zur Diabetesbehandlung aufgenommen Amsterdam, Niederlande (ots/PRNewswire) - Bei der diesjährigen Konferenz der European Association for the Study of Diabetes (EASD) veröffentlichte die International Diabetes Federation (IDF) die neuen weltweiten Richtlinien zur Diabetesbehandlung, in denen es auch um den Umgang mit Glukose nach Mahlzeiten geht. In die Richtlinien wurde der GlycoMark-Bluttest als neue Technologie für die Messung von Glukose nach Mahlzeiten aufgenommen. In einem veröffentlichten Bericht wies die IDF auf die Richtlinien hin, in denen hervorgehoben wird, mehr...
- RölfsPartner stärkt Führungskreis ihrer Steuerberatungsgesellschaft - Verrechnungspreisexperte Carsten Kratzer wird neuer Geschäftsführer Düsseldorf (ots) - Die Rölfs RP Steuerberatungsgesellschaft GmbH hat den Steuerberater Carsten Kratzer, der bereits seit 2006 für das Unternehmen tätig ist, mit sofortiger Wirkung zum Geschäftsführer ernannt und damit die Geschäftsleitung neben Oliver Kächele, Peter Fabry und Stefan Kirchmann auf vier Köpfe ausgebaut. Die Steuerberatungsgesellschaft setzt damit den Wachstumskurs fort, den Oliver Kächele und sein Team Anfang 2007 eingeläutet haben, als er die Verantwortung für das Steuerberatungsgeschäft der RölfsPartner Gruppe deutschlandweit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|