93 Prozent der Deutschen fordern: Arzneimittel gehören in die Apotheke / EU-Liberalisierung steht bevor / Apotheker-Initiative fordert Zulassungssystem
Geschrieben am 26-09-2007 |
Düsseldorf (ots) - Arzneimittel gehören in die Apotheke - das sagen 93 Prozent der Deutschen in einer repräsentativen Umfrage mit über 1.000 Teilnehmern. Die im ISA Verband zusammengeschlossenen Apotheken und der Pharmahändler GEHE sehen die flächendeckende Versorgung und Beratungsqualität durch die bevorstehende EU-Liberalisierung bedroht. Für 2008 wird ein entsprechendes Urteil des europäischen Gerichtshofs erwartet. Medikamente könnten dann auch von Drogerien oder Lebensmittelhändlern angeboten werden; ein ruinöser Wettbewerb droht in den Innenstädten und eine Gefährdung der Versorgung in ländlichen Gebieten. Unter dem Motto "Arzneimittel aus erster Hand" fordert die Initiative ein Zulassungssystem für Apotheken nach englischem Vorbild.
Die Untersuchung offenbart ein Dilemma: Die Befragten halten die flächendeckende Verfügbarkeit (82 %), den Preis (73 %) und die objektive Beratung (66 %) für die wichtigsten Kriterien beim Arzneimittelkauf. Zudem erwarten die Verbraucher von der Liberalisierung zwar niedrigere Preise (66 %), befürchten aber auch gleichzeitig einen Verlust an Beratungsqualität (64 %). Nur 31 Prozent erhoffen sich mehr Kundenorientierung von der Liberalisierung. Die Initiative fordert daher, diese unvereinbaren Gegensätze nicht dem freien Spiel der Kräfte zu überlassen, sondern eine politische Lösung rechtzeitig umzusetzen.
"Die Veränderungen auf dem Apothekenmarkt sind Realität", sagt André Blümel, Vorsitzender der Geschäftsführung der GEHE Pharma Handel GmbH und führt fort. "Die Marktbeteiligten müssen jetzt die Chance ergreifen und für eine 'regulierte Deregulierung' sorgen. Hierfür haben wir gemeinsam Vorschläge erarbeitet." "Wir wollen keine Wild-West-Verhältnisse auf dem Apothekenmarkt, denn eine unkontrollierte Liberalisierung geht auf Kosten der Verbraucher", erklärt Dr. Werner Gajewski, Apotheker und ISA-Sprecher: "Apotheken am Stadtrand und in ländlichen Gegenden könnten nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden, Akutversorgung und Nacht- und Wochendienste wären nicht mehr gewährleistet und die Beratungsqualität lässt nach."
www.arzneimittel-aus-erster-hand.de
Originaltext: ISA - Bundesverband zur Förderung der innovativen inhabergeführten Serviceapotheken Deutschlands Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68234 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68234.rss2
Pressekontakt: Michael Brinkert c/o GEHE Pharma Handel GmbH Neckartalstraße 131 70376 Stuttgart Tel: 0711-57719 - 573 Fax: 0711-57719 - 759 E-Mail: presse@gehe.de
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