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VDE: - Neue Chancen in der Unfall-, Neuro- und Viszeralchirurgie durch aktive Implantate

Geschrieben am 27-09-2007

Frankfurt am Main (ots) - Intelligente Implantate bieten neue
Chancen insbesondere in der Unfall-, Neuro- und Viszeralchirurgie.
Die mit Sensoren, Aktoren und Telemetrieeinrichtungen zum
Datentransfer ausgestatteten Prothesen ermöglichen eine
individuellere Therapie, können Medikamente zumindest teilweise
ersetzen und bis zu 30 Prozent der Kosten im Gesundheitswesen sparen.
"Abnehmen per Funk" könnte das Motto schon in absehbarer Zeit heißen.
Übergewicht und Fettleibigkeit auf der einen Seite, Essstörungen und
Magersucht auf der anderen Seite - die Erkrankungen nehmen in beiden
Richtungen vor allem in den Industrieländern ständig zu. Implantate
sollen deshalb in die funktionellen Störungen des Verdauungssystems
eingreifen und hier gezielt Abhilfe schaffen. Die komplexen
Wechselwirkungen ließen sich zum Beispiel hormonell steuern, wobei
die Implantate Schrittmacherfunktion übernehmen würden. Aktoren
könnten zudem gezielt Magenbänder zusammenziehen und so ein
Sättigungsgefühl auslösen. Nachts würden die Bänder zur Entspannung
gezielt wieder zurückgestellt.

In der Neurochirurgie geht es um neue Ansätze zur Behandlung von
Parkinson. An dieser Krankheit, neben Alzheimer wichtigste Ursache
für Demenz, leiden allein in Deutschland etwa 250.000 Menschen -
Tendenz zunehmend. Ein implantiertes Stimulationssystem kann
zumindest die schweren Bewegungsstörungen erfolgreich behandeln. Eine
Elektrode im Thalamus führt bei bis zu 90 Prozent der Patienten zu
einer sehr deutlichen Minderung oder dem völligen Verschwinden des
Zitterns in der Körperhälfte, die der operierten Hirnhälfte
gegenüberliegt. Bei dieser Methode steigert der Patient selbst die
Reize, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen.

In der Elektro-, und Medizintechnik erreicht die Bundesrepublik im
internationalen Vergleich Spitzenpositionen. Starke Impulse für alle
Bereiche gehen von der Mikro- und Nanotechnologie aus. So ist auch in
der Medizintechnik der Trend zur Miniaturisierung, zu funktionalen
Oberflächen und zu neuen Materialien ungebrochen. Künftig werden
funktionale Implantate immer häufiger mit Aktoren und Sensoren aus
der Mikro- und Nanotechnik versehen sein, so der VDE. Das schafft
zusätzliche Möglichkeiten in Diagnose und Therapie, weil die Bauteile
funkgesteuert sind und ihr Verhalten auf die Bedürfnisse der
Patienten abgestimmt werden kann. So lassen sich Therapien
individualisieren und damit ihre Wirksamkeit erhöhen. Zudem könnten
gezielte Oberflächenstrukturen im Mikro- oder Nanobereich dazu
führen, dass die Implantate eine bessere Bioverträglichkeit
aufweisen. Unter dem Strich verbessern sich die therapeutische
Führung des Patienten und seine Lebensqualität. Bei der
Implantationschirurgie geht es wesentlich darum, durch neue Lösungen
die chronischen Erkrankungen anzugehen, die etwa ein Drittel der
Kosten im Gesundheitswesen ausmachen. Die Entwicklung führt dahin,
dass die Medizintechnik zumindest zum Teil den Einsatz von
Medikamenten überflüssig macht oder ihn sinnvoll ergänzt. Dies sind
Ergebnisse des Positionspapiers "Funktionale Mikro-/Nanoimplantate",
das der VDE auf der BMT 2007 in Aachen vorstellte.

Originaltext: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9158
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9158.rss2

Pressekontakt:
Melanie Mora, Tel. 069 6308461, melanie.mora@vde.com


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