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Börsen-Zeitung: BMW steuert um, Kommentar von Peter Olsen zum umfangreichen Strategieplan des bayrischen Premium-Automobilbauers BMW

Geschrieben am 27-09-2007

Frankfurt (ots) - Willkommen in der Normalität! Mit dem
umfangreichen Strategieplan, der aus Anlegersicht im Wesentlichen ein
weitreichendes Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm ist,
müssen sich auch die erfolgsverwöhnten Manager des bayerischen
Premium-Automobilbauers BMW ganz irdischen Problemen stellen. Der
seit einem Jahr amtierende Vorstandschef Norbert Reithofer bringt es
in der Pressemitteilung schon auf den richtigen Punkt: "Mehr Output
bei weniger Input." Und BMW hat für dieses Umsteuern allen Grund.
"Unsere Wettbewerbsposition stand auf dem Spiel. Wir konnten nicht so
weitermachen wie bisher", räumte Reithofer ein.

Sind das jetzt die bahnbrechenden Weichenstellungen, die
Investoren massenhaft in die sich seit langem nur
unterdurchschnittlich entwickelnde BMW-Aktie treiben? So einfach
lässt sich das nicht beantworten, sind doch die vorgestellten
Maßnahmen nicht auf kurzfristige Ertragssteigerung,sondern auf eine
wieder nachhaltig bessere Gewinnentwicklung ausgerichtet. Nach
anfänglich hohen Kursaufschlägen nahmen viele gestern Gewinne mit und
drückten die Aktie ins Minus.

Für den absehbar schnellen Return bürgt allein der Hinweis, man
wolle sich in den nächsten zwölf Monaten zunächst auf eine höhere
Ausschüttungsquote konzentrieren. Die Dividende 2007 steht aber
bereits zur Hauptversammlung Anfang Mai an. Dass hier substanziell
mehr verteilt werden kann, ist klar. Wer verteilt denn auch als
rentables Großunternehmen wie BMW zuletzt weniger als 16% des
erwirtschafteten Gewinns? Und dennoch haben sich Investoren
zusätzlich auch eine Festlegung bezüglich eines Aktienrückkaufs
gewünscht. Dies wurde aber explizit für die nächsten zwölf Monate
ausgeschlossen.

Sind die Ziele ambitioniert? Wenn BMW mit weniger Kapitaleinsatz,
also reduzierter Investitionsquote (zuletzt üppige 8,8% des Umsatzes,
dazu noch reichlich Forschung und Entwicklung) mehr Modelle
effizienter produzieren und anbieten will, dann wird die ganze
Organisation extrem gefordert. Hat man da über Jahre die Zügel zu
locker schleifen lassen? Und wenn explizit auf eine Senkung der
Materialkosten als "mit Abstand größten Kostenblock" hingewiesen
wird, dann kommt auf die BMW-Zulieferer einiges zu. Die für 2012
angepeilten 26% Kapitalrendite hatte BMW noch 2002 mit 30% locker
überboten. Aber da war BMW auch noch kein normales Unternehmen.

(Börsen-Zeitung, 28.9.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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