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Ein Virus als "global player" / Die chronische Infektion mit Hepatitis B: Häufig zu spät erkannt / Welt-Hepatitis-Tag am 1. Oktober

Geschrieben am 28-09-2007

München (ots) -

- Querverweis: Bilder sind unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

Den gefährlichen Erreger tragen viele in sich, ohne dass sie es
wissen: Etwa 500.000 Menschen, so schätzt man, sind in Deutschland
chronisch mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert, aber nur bei
circa 10 Prozent der Betroffenen ist diese risikoreiche Entzündung
der Leber auch erkannt. Richtig behandelt werden wiederum nur etwa
5.000 Patienten. Hepatitis B ist weltweit die häufigste und
bedrohlichste Form von Leberinfektionen - etwa ein Drittel der
Weltbevölkerung ist bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen, über
300 Millionen Menschen sind daran chronisch erkrankt. Angesichts
dieser alarmierenden Zahlen wollen Mediziner und
Patientenorganisationen zum 4. Welt-Hepatitis-Tag am 1. Oktober über
die Erkrankung aufklären und informieren, die mittlerweile
medikamentös gut behandelbar ist. Besser als jede Therapie ist immer
noch die Vorbeugung: Eine Impfung bietet wirksamen Schutz vor einer
Ansteckung.

Man nennt sie auch die "stille Krankheit": Häufig wird eine
Infektion mit dem Hepatitis B-Virus zu spät erkannt, weil der
Betroffene keine typischen Symptome oder Schmerzen spürt. Die Leber
leidet sozusagen stumm. Es können aber auch Beschwerden wie Fieber,
Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gelenkschmerzen auftreten, die
allerdings nicht selten mit grippalen Infekten verwechselt werden.
Bei einem Verdacht sollte man den Gang zum Arzt nicht scheuen. Ein
deutliches Warnzeichen sind erhöhte Leberwerte: Hier sollte der Arzt
an eine Hepatitis B denken und den Befund abklären.

Weil die Infektion zum Beispiel im südöstlichen Europa und in
Asien überdurchschnittlich häufig auftritt, ist für Menschen, die aus
diesen Regionen zugewandert sind, ein HBV-Test ratsam: Experten gehen
davon aus, dass in Deutschland über 50 Prozent der Patienten mit
einer chronischen Hepatitis B aus diesen Gebieten stammen. Zu den
Risikogruppen zählen auch Mitarbeiter(innen) im öffentlichen
Gesundheitswesen sowie Neugeborene von infizierten Müttern.

Hundert Mal ansteckender als das HI-Virus Die Ansteckungsgefahr
ist hoch: Das HB-Virus ist hundert Mal infektiöser als das für die
Immunschwäche Aids verantwortliche HI-Virus (HIV) und kann bis zu
sieben Tage außerhalb des Körpers überleben. Anstecken kann sich im
Prinzip jeder, der nicht dagegen geimpft ist. Die Übertragung erfolgt
vor allem durch Sexualkontakte, in zweiter Linie durch
Drogenmissbrauch. Gerade Jugendliche sind einem besonderen Risiko
ausgesetzt: Geschützter Geschlechtsverkehr, eine gezielte Aufklärung
und sterile Bedingungen beim Erwerb von modischen Tattoos und
Bodypiercings sollten deshalb ein "Muss" sein. Eine Ansteckung durch
Husten oder Niesen ist nicht möglich.

Ist das Hepatits B-Virus nach einer Infektion in der Leber
angelangt, "kopiert" es sich Tag für Tag millionenfach und infiziert
gesunde Leberzellen. Chronisch wird die Infektion dann, wenn es das
Immunsystem nicht schafft, mit dem Virus fertig zu werden und es
innerhalb von sechs Monaten zu besiegen. Wichtig ist eine frühe
Diagnose vor allem deshalb, weil die Infektion unbehandelt über Jahre
und Jahrzehnte fortschreiten und zu schweren Lebererkrankungen wie
der Zirrhose (Vernarbung der Leber) und dem Leberzellkrebs führen
kann. Zu denken gibt auch die gesundheitsökonomische Perspektive: Die
Behandlung eines Patienten mit chronischer Hepatitis B kostet ca.
2800 Euro pro Jahr. Wird nicht rechtzeitig behandelt, können die
Kosten für die Therapie von Folgeerkrankungen wie Leberschädigungen
und Leberkrebs schnell auf das Doppelte bis Fünffache steigen.

Auch wenn eine vollständige Heilung nicht erreichbar ist - eine
effektive Behandlung ist möglich. Mit neuen Wirkstoffen, die die
Virusvermehrung blockieren, kann die Menge der Viren im Blut, die so
genannte Viruslast, auf eine nicht mehr nachweisbare Konzentration
gesenkt und das Fortschreiten der Lebererkrankung verlangsamt oder
aufgehalten werden. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass manche
Patienten im Lauf der Behandlung eine Unempfindlichkeit (Resistenz)
gegen das eingesetzte Medikament entwickeln, scheint bei den neuen
Wirkstoffen geringer zu sein. Vorerst eine Vision der medizinischen
Forschung bleibt die Möglichkeit, den Körper eines Tages vollständig
von den Viren zu befreien.

Info:

www.HepB.de www.kompetenznetz-hepatitis.de www.leberhilfe.org

Originaltext: Bristol-Myers Squibb
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6703
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6703.rss2

Pressekontakt:
Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA
Thomas Schick
Sapporobogen 6-8
D-80637 München
Tel: 089 / 12 142 - 304
Fax: 089 / 12 142 - 192
thomas.schick@bms.com


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