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Börsen-Zeitung: Blackbox IKB, Kommentar von Annette Becker zur Lage und zum Zwischenbericht der IKB

Geschrieben am 28-09-2007

Frankfurt (ots) - So wie die Börsenreaktion auf den
Zwischenbericht der IKB zum ersten Quartal - die Aktie startete
schwächer, drehte in positives Terrain und schloss letztlich wenig
verändert -, war auch der Inhalt desselben. Rein operativ betrachtet,
also ohne die Belastungen aus der Fair-Value-Bewertung der
forderungsbesicherten Wertpapiere, hat sich die IKB gar nicht
schlecht geschlagen. Verdrießlich nur, dass die Zahlen exakt den
Zeitraum abdecken, in dem alle Stakeholder noch auf die Solidität der
Mittelstandsbank vertrauten.

Die wichtigsten Nachrichten wie Dividendenausfall für das
zurückliegende Geschäftsjahr, erwarteter Verlust für den laufenden
Turnus von bis zu 700 Mill. Euro und Beeinträchtigung von
Genussscheinen und stillen Einlagen waren alle bekannt. Die
spannendste Frage, ob die IKB nach umfassender Bilanzbereinigung und
Schwenk auf ein risikoärmeres Geschäftsmodell noch nachhaltig Erträge
erwirtschaften kann, bleibt weiter unbeantwortet. Klar ist nur, dass
das künftige Ertragsniveau deutlich unter dem bisherigen liegen wird.

Vor diesem Hintergrund mutet es beinahe befremdlich an, dass sich
der Kreis der potenziellen IKB-Käufer erneut erweitert hat.
Sparkassenpräsident Heinrich Haasis wirft prophylaktisch schon einmal
den Hut für die S-Finanzgruppe in den Ring und zieht damit gleich zu
Commerzbank, DZ Bank und Finanzinvestor Cerberus, die sich in den
vergangenen Wochen ähnlich äußerten.

Zum Schwur in Form eines konkreten Übernahmeangebots für die IKB
ist es bislang noch nicht gekommen. Und bevor die Bilanz des
Kreditfinanzierers für den gehobenen Mittelstand nicht bereinigt ist,
wird es auch keine Ausschreibung des bei der KfW liegenden
IKB-Anteils von knapp 38% geben.

Bis dahin aber hat die IKB alle Hände voll zu tun. Die Bank muss
den Nachweis erbringen, dass ihr viel gerühmter Zugang zum deutschen
Mittelstand durch den Imageschaden im Gefolge der Krise nicht
nachhaltig beeinträchtigt wurde. Zudem stellt sich die Frage, ob die
Erfolge der IKB im Firmenkundenkreditgeschäft nicht auch auf
Quersubventionen zurückzuführen waren, die künftig nicht mehr
finanzierbar sind. Erst wenn darüber Klarheit herrscht, lohnt sich
die Diskussion über potenzielle Käufer. Womöglich hat sich die
IKB-Klientel bis dahin aber auch schon anderen "Hausbanken"
zugewendet.

(Börsen-Zeitung, 29.9.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
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Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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