Energiepolitik subventioniert Rohstoffverbrennung - die Zeche zahlen die Verbraucher
Geschrieben am 02-10-2007 |
Bonn (ots) - Auf Brot, Butter und Milch folgen Fleisch und Feinkost. Lebensmittel werden drastisch teurer, weil Lebensmittelhersteller mit hoch subventionierten Biospritproduzenten um Agrarrohstoffe konkurrieren müssen. Am Beispiel der Förderung von Biosprit zeigt sich: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Für Treibstoffproduzenten muss wieder gelten: Hände weg von Lebensmitteln!
Die staatlich geförderte Herstellung von Treibstoffen wie Biodiesel aus Raps- oder Palmöl sowie Bioethanol aus Weizen und Mais heizt nicht nur Rohstoff- und Endverbraucherpreise an. Zunehmend warnen Experten wie Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Institutes für Wirtschaftsforschung, vor den negativen Auswirkungen der Treibstoffproduktion aus nachwachsenden Rohstoffen auf das Weltklima (Wirtschaftswoche Nr. 36). Subventioniert mit Steuergeldern in Millionenhöhe trägt die Biospritherstellung Börsenexperten zufolge zusätzlich zur "längsten Rallye der Geschichte" bei Agrarrohstoffen bei (FOCUS-MONEY, Nrn. 36, 38) - und verteuert Grundnahrungsmittel und Tierfutter.
Schon vor einem Jahr wies das Umweltbundesamt darauf hin, dass in Deutschland angebauter Raps allenfalls 5 % des im Verkehrssektor benötigten Dieselkraftstoffes ersetzen könne - und dies auch nur, wenn hierzu die Hälfte der gesamten deutschen Ackerfläche zum Biodiesel-Rapsanbau in vierjähriger Fruchtfolge genutzt werde. Inzwischen fordert auch die OECD die Abschaffung der Subventionen für Biokraftstoffe. Die staatliche Förderung alternativer Energiequellen führe zu rapide steigenden Lebensmittelpreisen und einer möglichen Zerstörung natürlicher Lebensräume. Politische Entscheidungen veränderten drastisch den Markt zugunsten einer nicht erprobten Technik. Bedeutende Vorteile für die Umwelt würden nicht geschaffen.
Zur Biokraftstoffherstellung dienende Rohstoffe sollen nach dem Willen der Bundesregierung aus nachhaltigem und zertifiziertem Anbau stammen (Eckpunkte für ein integriertes Energie- und Klimaprogramm, Meseberg, 23. August 2007). Dies dürfte Palmöl aus indonesischen oder malaysischen Plantagen, die auf früheren Regenwaldflächen errichtet wurden, ausschließen (www.regenwald.org). Damit verstärkt sich der Zugriff auf die europäischen Anbauflächen. Weitere Verteuerung und Verknappung der Rohstoffe für Lebensmittelherstellung und Tierfutter sind die Folgen. Die aktuellen Preissteigerungen bei Getreide-, Milch- und Fleischprodukten sowie Lebensmitteln, die mit Rapsöl - einem Öl mit ernährungsphysiologisch besonders wertvollem Fettsäurespektrum - hergestellt werden, belegen dies.
Der Bundesverband der deutschen Feinkostindustrie e. V. appelliert daher an die Bundesregierung, die Biokraftstoffpolitik auf der Basis der inzwischen vorliegenden Erkenntnisse über deren Auswirkungen sowohl auf die Umwelt als auch auf die Entwicklung der Lebensmittelpreise zu überprüfen.
Originaltext: Bundesverband der dt. Feinkostindustrie Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43009 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43009.rss2
Pressekontakt: Bundesverband der deutschen Feinkostindustrie e. V. Dirk Radermacher Reuterstraße 151 53113 Bonn Tel.: 0228-212017 Fax: 0228-229460 E-mail: info@feinkostverband.de
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