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WAZ: Löschers kluge Zurückhaltung - Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 05-10-2007

Essen (ots) - Der neue Siemens-Chef Peter Löscher tut gut daran,
so zurückhaltend auf die Einstellung der Korruptionsermittlungen
gegen die Tochter T-Com in Deutschland zu reagieren. Zwar ist die
Geldbuße in Höhe von 201 Millionen Euro ein Klacks gemessen an der
Potenz des Unternehmens. Der bereits entstandene Imageschaden lässt
sich ohnehin kaum beziffern, er liegt jedoch gewiss über der jetzt
verhängten Buße.
Erleichterung wäre fehl am Platz. Die Ermittlungsverfahren gegen die
der Bestechung beschuldigten Manager laufen weiter. Und noch weiß
niemand genau, ob nicht in anderen Geschäftszweigen weitere
Schwarz-Kassen auftauchen. Vor allem aber droht dem Konzern von
Seiten der US-Börsenaufsicht SEC und des US-Justizministeriums, die
auf Grund dubioser Zahlungen von US-Töchtern ermitteln, Ungemach.
Strafen in den USA können leicht ein Vielfaches der hiesigen
Geldbußen erreichen. Fest steht: Der Korruptionsfall Siemens
entfaltet mit seiner hohen Aufmerksamkeit abschreckende Wirkung. Und
das ist gut so.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de


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