WAZ: Gefahr für die Exportnation - Kommentar von Ulf Meinke
Geschrieben am 07-10-2007 |
Essen (ots) - Die Globalisierung, von der Deutschland wie kaum ein anderes Land profitiert, hat auch ihre hässlichen Seiten. Es ist ein Ärgernis, wenn Stahl in maroden chinesischen Werken produziert und nach Europa verschifft wird. Keine Frage: Chinesische Dumping-Produkte gefährden Jobs auch in Deutschland. Doch wahr ist ebenfalls, dass deutsche Unternehmen bislang sehr gut von Exporten nach Fernost gelebt haben. Gerade erst hat Bundespräsident Horst Köhler angeprangert, dass Europa - auf Kosten der Steuerzahler - einerseits Handelsbarrieren gegen die Entwicklungsländer errichtet, diese Nationen aber andererseits mit Lebensmitteln zu Dumpingpreisen überschwemmt und damit die Lebensgrundlagen der Bauern vor Ort zerstört. Zwar ist die Stahlindustrie nicht die Landwirtschaft - und China nicht Afrika. Gleichwohl sollten sich die deutschen Unternehmen davor hüten, leichtfertig dem Protektionismus das Wort zu reden. Entstünde ein globaler Wettlauf der Handelsbeschränkungen, droht der Exportnation Deutschland Schaden.
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