Nachrichten aus Berlin - Wissenschaft: Nachrichten aus Berlin (1748) - Wissenschaft: BERLIN SCIENCES beantwortet die wichtigsten und am häufigsten gestellten Fragen der "Exzellenzinitiative"
Geschrieben am 12-10-2007 |
Berlin (ots) - In einer Woche, am 19. Oktober, werden die Ergebnisse der zweiten und entscheidenden Runde der so genannten "Exzelleninitiative" verkündet. BERLIN SCIENCES beantwortet die wichtigsten und am häufigsten gestellten Fragen. Verwendung und Abdruck frei bei Nennung der Quelle BERLIN SCIENCES.
1. Was ist die Exzellenzinitiative? Bund und Länder haben im Juni 2005 gemeinsam den "Pakt für Forschung und Innovation" beschlossen. Ziel dieser "Exzellenzinitiative" ist es, durch die Förderung ausgewählter Projekte die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Universitäten zu verbessern. Die gemeinsam getragene Exzellenzinitiative beinhaltet drei Linien:
a) Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Bei den Graduiertenschulen soll vor allem die Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden gefördert werden. Hier wird Wert auf exzellente wissenschaftliche Begleitung und entsprechende Rahmenbedingungen gelegt. Die Forschung der Doktorandinnen und Doktoranden steht im Vordergrund. Jede Graduiertenschule, die im Wettbewerb erfolgreich war, kann pro Jahr mit einer Million Euro Förderung rechnen.
b) Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung: Exzellenzcluster stellen die wissenschaftliche Forschung zu einem bestimmten, weit gefassten Thema an einem Standort dar. 25 hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen zu Themen forschen, die eine besondere gesellschaftliche oder wirtschaftliche Bedeutung haben. Die Organisationsstrukturen eines Exzellenzclusters können frei gewählt werden.
c) Zukunftskonzepte zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung: Ein förderungswürdiges Zukunftskonzept bearbeitet bestimmte Themengebiete, die für die Spitzenforschung der jeweiligen Universität wichtig sind. Mit einem Zukunftskonzept soll erreicht werden, dass die teilnehmenden Universitäten ihre Zukunft strategisch überdenken und neu diskutieren. Voraussetzung für ein Zukunftskonzept sind mindestens ein erfolgreicher Exzellenzcluster und eine Graduiertenschule, deren Förderung zugesagt werden muss.
Die antragsberechtigten deutschen Universitäten können mit anderen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen kooperieren, was besonders in Berlin mit seiner breiten Wissenschaftslandschaft ausgeprägt der Fall ist.
Es wurden zwei Auswahlrunden festegelegt. Die erste Antragsrunde wurde im Oktober 2006 entschieden, die Entscheidungen zur zweiten Runde werden am 19. Oktober in Bonn getroffen. Das gesamte Finanzvolumen für die Förderperiode 2006 bis 2011 beläuft sich auf 1,9 Milliarden Euro. Die Kostenverteilung liegt zu 75% beim Bund und zu 25% beim jeweiligen Sitzland.
2. In welcher Phase befindet sich der Wettbewerb zurzeit? Das Auswahlverfahren der Exzellenzinitiative verläuft zweistufig. Die erste Stufe der zweiten Antragsrunde war im Januar 2007 beendet. Hier wurde von der Gemeinsamen Kommission, bestehend aus der Fachkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Strategiekommission des Wissenschaftsrats, eine Auswahl für die Exzellenzinitiative aus den eingereichten Voranträgen aller teilnehmenden Universitäten für die drei Linien getroffen. 44 Graduiertenschulen, 40 Exzellenzcluster und acht Zukunftskonzepte deutscher Universitäten haben es in die Endrunde der zweiten Stufe der Exzellenzinitiative geschafft. Die Universitäten haben dann im Frühjahr ihre Vollanträge eingereicht, die anschließend von Gutachtern bewertet wurden. Die Begutachtung der Anträge der zweiten Stufe ist bereits abgeschlossen. Vom 16. bis 18. Oktober 2007 tagen die Fach- und die Strategie-Kommission. Die endgültige Entscheidung wird vom Bewilligungsausschuss getroffen, in dem Wissenschaft sowie Bund und Länder auf Ministerebene vertreten sind. Am 19. Oktober 2007 wird die Entscheidung der Förderung nachmittags in Bonn verkündet. Der Beginn der Fördermaßnahmen startet dann ab November 2007.
In der ersten Antragsrunde 2005/2006 haben insgesamt 18 Graduiertenschulen, davon drei in Berlin, erfolgreiche Anträge gestellt. In der ersten Förderlinie waren das: North American Studies (FU Berlin), Mind and Brain (HU Berlin) sowie Berlin Mathematical School (TU, FU, HU). Zusätzlich wurden bundesweit 17 Exzellenzcluster und drei Zukunftskonzepte bewilligt.
3. Wie viele Berliner Bewerbungen gibt es? Die Berliner Universitäten stehen seit Beginn der Exzellenzinitiative mit 27 anderen deutschen Hochschulen im Wettbewerb. Insgesamt nahm die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 144 Anträge für Forschungscluster und 134 Anträge für Graduiertenschulen an. Die Berliner Universitäten konnten mit insgesamt 15 Projekten die zweite und entscheidende Runde um die Fördermittel im Exzellenzwettbewerb erreichen. Mit sechs Graduiertenschulen und sieben Exzellenzclustern ist Berlin jetzt noch dabei. Zudem sind die Freie Universität und die Humboldt-Universität im Wettbewerb der dritten Linie - dem Zukunftskonzept - vertreten.
4. Welche Rolle spielt das Land Berlin? Das Land hat sich ausdrücklich für die notwendige Kofinanzierung der Exzellenzinitiative ausgesprochen. Darüber hinaus ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung Kernelement der Berliner Politik, was sich auch im Masterplan "Wissen schafft Berlins Zukunft" von Senator Zöllner ausdrückt. Mit der im Sommer vorgestellten Ausbildungs- und Forschungsoffensive des Masterplans soll die Hauptstadt zu einem der führenden Wissenschaftsstandorte weiter ausgebaut werden. Bis 2011 werden mehr als 300 Millionen Euro zusätzlich für Lehre und Forschung investiert. Berlins Spitzenforschung bekommt mit dem Masterplan zusätzlich deutlich bessere Rahmenbedingungen.
5. Konnten die Berliner Universitäten auch Erfolge außerhalb der Exzelleninitiative verbuchen? Die FU und die HU gehören bundesweit zur Gruppe der zehn bewilligungsstärksten Hochschulen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) - sowohl in den Geistes- und Sozialwissenschaften als auch in den Lebenswissenschaften. Auch die TU Berlin gehört zur Gruppe der 25 bewilligungsstärksten Hochschulen der DFG (Forschungsschwerpunkt: Ingenieurwissenschaften).
Zusammengestellt aus den Informationen von: - Deutsche Forschungsgemeinschaft (http://www.dfg.de) - Wissenschaftsrat (http://www.wissenschaftsrat.de) - Freie Universität Berlin (http://www.fu-berlin.de) - Humboldt-Universität Berlin (http://www.hu-berlin.de) - Technische Universität Berlin (http://www.tu-berlin.de)
Lesen Sie mehr unter: http://www.berlin-sciences.com
Berlin, 12.Oktober 2007
Originaltext: Nachrichten aus Berlin - Wissenschaft Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60019 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60019.rss2
Pressekontakt: Weitere Informationen: Christoph Lang Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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