Organisationen sehen "Bündnis für Erziehung" als Affront - Religionsgemeinschaften und Wohlfahrtsverbände kündigen Beratungen an
Geschrieben am 28-04-2006 |
Berlin (ots) - Als einen Affront bezeichneten die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWSt), der Zentralrat der Muslime in Deutschland, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) die ausschließliche Einbeziehung der evangelischen und katholischen Kirche in das von der Bundesfamilienministerin gegründete "Bündnis für Erziehung". Dies sei sachlich nicht zu begründen, zumal nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2004 nur 38 Prozent der Kinderbetreuungsplätze in evangelischer und katholischer Trägerschaft sind.
Die vier Organisationen kündigten heute in Berlin an, am 31. Mai zu einer Konferenz zusammenzukommen, um über eine gemeinsame Haltung zu diesem Vorgang zu sprechen.
Gemeinsam sind die vier Organisationen der Ansicht, dass die Ausgrenzung von nichtchristlichen Religionen und den konfessionell unabhängigen Wohlfahrtsverbänden bei der Gründung des Bündnisses inakzeptabel ist.
Vor diesem Hintergrund sei es offen, ob man sich zu einem späteren Zeitpunkt in das Bündnis einbeziehen lassen könne. Man sehe sich nicht als Partner 2. Klasse, erklärten die Organisationen gemeinsam.
Die Vereinigungen betonten, dass die Vermittlung von Werten, wie sie im Grundgesetz und in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte enthalten sind, in ihren über 15.000 Einrichtungen, Diensten und Initiativen der Kinder- und Jugendhilfe tägliche Praxis sei. Es sei deshalb völlig unverständlich, dass ausgerechnet ein Bündnis, mit dem Werte wie Gleichheit und Toleranz gefördert werden sollen, mit der Ausgrenzung von großen Religionsgemeinschaften und Wohlfahrtsverbänden eröffnet werde.
Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=53407 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_53407.rss2
Ansprechpartner:
Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Tel.: 0 30/246 36 302
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