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Neues Deutschland: zum Wahlausgang in Polen

Geschrieben am 22-10-2007

Berlin (ots) - Wenig mehr als die Hälfte der berechtigten Polen
sind am vergangenen Sonntag zur Wahl gegangen, und doch ist überall
von »unerwartet hoher Beteiligung« die Rede. Mancherorts hielt man
nicht einmal genügend Wahlzettel bereit. Das häufig zur Verachtung
geronnene Misstrauen zwischen Regierten und Regierenden beruht also
offenbar auf Gegenseitigkeit. Immerhin hat die Mehrheit der
Teilnehmer dem »Kaczismus« ein vorläufiges Ende bereitet.
Die Zwillinge, die Polen auch mittels »Durchleuchtung« und
»Dekommunisierung« ihrer umfassenden Kontrolle unterwerfen wollten,
werden sich künftig das Präsidentenamt teilen müssen. In der
Regierung dagegen werden die »Nationalkonservativen« durch die
»Liberalkonservativen« abgelöst. Deren Politik wird nicht gar so vor
Nationalismus triefen und weniger sozial verbrämt sein. Da atmet das
regierende Europa westlich der Oder auf: Die Nervensäge aus Warschau
ist man los! Ein Donald Tusk fügt sich besser ins Gruppenbild mit
Merkel, Sarkozy, Brown und Kollegen. Selbstbewusst und nachdrücklich
wird aber auch er vertreten, was er unter Polens Interessen versteht.
Nur eben »regelkonform«, wie die anderen, mit weniger Krawall. Aus
dem linken Lager hieß es übrigens vor der Wahl, eigene neue Projekte
könnten nur unter demokratischen Bedingungen wachsen. Da nun der
»Sieg der Demokratie« in Polen gefeiert wird, darf man gespannt sein,
was aus dem kümmernden linken Pflänzchen wird.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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