Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum chinesischen Parteikongress
Geschrieben am 22-10-2007 |
Bielefeld (ots) - Li und Xi - diese zwei Namen wird man sich merken müssen. Mit 52 und 54 Jahren rücken Li Keqiang und Xi Jinping in den innersten Zirkel der Macht, den Ständigen Ausschuss des Politbüros. Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao (64) hatte nur einen der beiden auf der Rechnung. Beim alle fünf Jahre stattfindenden Parteikongress bekam jedoch nicht Wunschkandidat Li, sondern Konsenskandidat Xi die Leitung des Parteisekretariats. Nicht revolutionäre Großtaten wie zu Maos Zeiten, sondern Seilschaften führen im China von heute an die Macht. Das eigentümliche System aus enthemmtem Kapitalismus an der Basis, polizeistaatlichem Mittelbau und einer kommunistischen Führungselite hat sich - so oder so - als stabil erwiesen. Dank des Booms und eines gewissen Wohlstandes - gegenüber früheren Verhältnissen - haben die Mächtigen ihr Riesenvolk im Griff. Hinter den Glitzerfassaden, die Europa und Amerika staunen lassen, herrscht knallharter Rigorismus - und den bestimmt immer noch die Partei. Alle »Fraktionen« in der Parteiführung werden die kommenden fünf Jahre nutzen, um möglichst viele Gefolgsleute an Schaltstellen zu platzieren. Spätestens 2012 dürfte die Nachfolgefrage geklärt sein. Selbst die sich derzeit abzeichnende Überhitzung des Booms oder gar ein spektakuläres Platzen der »China-Blase« an den Börsen wird diese Führung nicht erschüttern können.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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