[ Bankkaufmann, ein Beruf mit Zukunft? Oder Weg ins Verderben? ]
|
|
Autor |
Nachricht |
Crossnought Gast
|
Verfasst am: Mo 24 März, 2008 2:28 Titel: Bankkaufmann, ein Beruf mit Zukunft? Oder Weg ins Verderben? |
|
|
Ich bin gerade dabei, mich für den Bankkaufmannberuf zu bewerben. Bin in Klasse 12 Inzwischen melden sich aber erste Zweifel an, so hab ich auch den Artikel der WiWo über den enormen Verkaufsdruck, der Ehrlichkeit und Gewissen auschließt, gelesen.
Genauso ist das Gehalt nach der Ausbildung mit vielleicht 1200, 1300 Euro netto ja eher ziemlich wenig. Zwar muss ich nicht reich werden, aber mein Auto soll "fahren" und eine Familie zu gründen möchte ich mir zumindest theoretisch auch leisten können.
Obwohl Bankkaufmann ja der "angesehenste" Ausbildungsberuf ist und oft schon Abitur verlangt wird, muss es einem anscheinend nicht unbedingt besser gehen als wie bei vielen anderen Ausbildungsberufen.
Kann mich wieder jemand ein bisschen beruhigen? Ich habe fest vor, mich danach weiterzubilden (Bankfachwirt, Bankbetriebswirt, Bachelor/Master durch Integriertes Studium), sieht es dann besser aus, v.a. wenn ich dann die Aussicht habe, etwas mehr in den "Hintergrund" zu gehen, bzw. mit so wohlhabenden Leuten zu tun haben, die man gar nicht anlügen muss? Kann ich dann genug verdienen um trotz Auto und Lebensunterhaltskosten noch ein paar Hunderter zur Seite zu legen? (Oder selber zu spekulieren )
Oder ist es das beste vielleicht maximal noch eine Lehre abzuschließen, aber spätestens dann auf der Uni mit einem Wirtschaftswissenschaftlichem Studium anzufangen? Oder anders gefragt, hat der Beruf Zukunft? Natürlich ist mir auch bewusst, dass es studierte Leute geben soll, die arbeitslos oder nahe der Armutsgrenze sich befinden... Und sooo viele Berufsalternativen für mich persönlich sehe ich auch nicht. Leider bin nicht der geborene Chemiker oder Maschinenbauer
Hoffe mal das war nicht zu viel Text. Ich bin für Ratschläge, Diskussionsbeiträge und Meinungen jeder Art Dankbar! |
|
|
|
|
Forum
|
Verfasst am: Mo 24 März, 2008 2:28 Titel: Bankkaufmann, ein Beruf mit Zukunft? Oder Weg ins Verderben? |
|
|
|
|
|
|
|
Ronni Gast
|
Verfasst am: Mo 24 März, 2008 10:56 Titel: |
|
|
Hi, das mit dem Verkaufdruck usw. stimmt. Ich habe auch eine Banklehre hinter mir. Schon in der Ausbildung wirst du dauernd beurteilt, so sollte man möglichst immer freundlich zu den Kollegen sein sollte, damit ein gutes Gesamtergebnis bekommt. Besonders wichtig ist, nie rumzuhängen, sondern ständig mit etwas beschäftigt zu sein und die Aufgabe möglichst ordentlich und fehlerfrei auszuführen. Und du solltest gut in der Berufsschule sein, denn es wird ordentlich gesiebt. Auch das Zeugnis spielt bei der späteren Personalentscheidung eine Rolle.
Weiterbildung ist auf jeden Fall angebracht. Ohne die ist die ganze Ausbildung nichts wert.
Sicher kommen auch bei mir immer wieder Zweifel auf und ich frage mich heute noch, ob dieser Beruf wirklich Zukunft hat. Was ich erschreckend finde ist, obwohl die Banken sehr gut verdienen, werden weitere Filiale, wo es geht, geschlossen um die Profitrate zu erhöhen. Da werden bei einigen großen Institute schon mehrere tausende Menschen "freigesetzt". (siehe WestLB).
Natürlich sind das meist Angestellte mit niedrigeren Positionen. Wenn man frischgebacken aus der Ausbildung kommt, ist es schwer einen Job als Bankkaufmann zu finden, da der Markt förmlich überschwemmt ist. Daher ist, wie vorhin geschrieben, eine Weiterbildung umungänglich und man sollte sich schon Gedanken machen, ob man die Weiterbildungsmaßnahmen der verschiedenen Bankinstitute wahrnehmen möchte. Diese Tür steht selbstverständlich aber nur den besonders fleißigen Auszubildenden offen.
Also, wenn du dich für diesen Beruf entscheidest, dann solltest du dich weiterbilden, denn nur mit Weiterbildung kannst du später mehr Geld verdienen, ansonsten bleibst du ewig der kleine Angestellte. |
|
|
|
|
Gast
|
Verfasst am: Mo 24 März, 2008 12:52 Titel: |
|
|
Erstmal Danke für deine ausführliche Antwort. Dass ich fleißig sein muss, Einsatz zeigen und Freundlich sein soll, das würde ich auch nicht anders erwarten.
Aber wie sehr ist es Realität, dass man gemobbt, wenn man zu wenig verkauft, dass man Leute Produkte andrehen muss, die EINZIG der Bank zum Vorteil dienen und dass Filialleiter in Bezug auf ihre Geschäftszahlen nur noch von heute auf morgen denken?
Wem die Weiterbildung offen steht, dass werde ich auf jedenfall schon beim Einstellungstest fragen. |
|
|
|
|
Ehemaliger Banker Gast
|
Verfasst am: Mo 24 März, 2008 16:47 Titel: |
|
|
Das mit dem Verkaufsdruck ist und wird auch so bleiben
Ich habe eine 2.5 jährige Ausbildung hinter mir doch nach diesen 2.5 Jahren musste ich einfach weg von der Bank bin jetzt in einem Inudstribetrieb untergekommen.
Hätte nicht gedacht, dass die Azubis einen solchen Druck bekommen doch wir wurden schon wie Verkaufsmaschinen behandelt, die verkaufen müssen egal wie.
Ich muss im nachinein sagen, dass ich Sachen angestellt habe, die ich mir vorher nie hätte erträumen lassen können selbst jetzt habe ich noch Alpträume davon.
Wenn du unter einen solchen Druck arbeiten must bringt die Leistung im Betrieb auch nichts (auser es ist Verkaufsleistung) aber ob du nett mit deinen Kollegen umgehst wird nicht berücksichtigt.
Ich hatte eher das Gefühl in einem Haifischbecken zu arbeiten wo jeder der stärkste sein wollte.
Tja und in der Berufsschule ist dan auch nicht mehr so viel mit guten Leistungen, wenn du immer so hart am Limit arbeiten musst dan kannst du auch nicht lernen geschweige den überhaupt sich richtig konzetrieren.
Bin um 2 Noten abgerutscht 1.5 Abi hatte ich
Dan noch versuchen nach oben zu kommen mit guten Leistungen kann man regelrecht vergessen!
Das hatte ich auch dan nicht mehr vor in der Ausbildung ist das sogar noch relativ "ruhig" zu gegangen.
Ich habe mit einem Kollegen geredet (der einzige mit dem man sich Unterhalten konnte dadrüber die anderen haben nur an ihre Leistungen gedacht) meinte, dass es bei ihm und seinen Kollegen noch viel härter ist.
Und ich umbedingt den Beruf wechseln solle, wenn ich mit 30 nicht den ersten Nerven zusammenbruch haben will.
Er meinte auch, dass wir nicht die einzigste Filiale sind, dass es eher so ist, dass es in vielen Filialen bei vielen Banken so zu geht.
Das musste ich einfach mal loswerden
Will nicht, dass ihr den gleichen Fehler macht, geht am besten gleich in einen anderen Beruf
Und wenn andere meinen, dass ist bei ihnen ganz anders
Mag sein, aber die Chancen das ihr in eine solche Bank kommt sind gering und das Risiko zu hoch, dass ihr Psychische und Körperliche Schäden davontragt zu hoch
Also überlegt das ganz gut!
Ich habe die Bank bisher noch nicht erwähnt aus gutem Grund, wenn ihr denkt ich habe über eine Privat Bank geredet liegt ihr falsch!
w*w.wiwo.de/unternehmer-maerkte/bankberater-packen-aus-ich-habe-sie-betrogen-264071/
Der Artikel beschreibt es leider doch sehr gut |
|
|
|
|
Renovatio Moderator
Commerzbank Ausgelernt
Dabei seit: May 2006 Beiträge: 1206 Wohnort: Frankfurt
|
Verfasst am: Di 25 März, 2008 15:29 Titel: |
|
|
Der Druck bleibt eigentlich immer bestehen. Manche beschweren sich aber auch zu unrecht! Ich arbeite nun auch seit einiger Zeit und ich habe auch einen verdammt großen Verkaufsdruck und noch bin ich nicht bei der Bank. wenn man von der schule kommt und arbeiten muss dann ist das eben nicht nur rumhocken und warten bis die zeit rumgeht, darüber muss man sich im klaren sein.
Eine Bankausbildung ist nach wie vor mit das Beste was man sich ausbildungstechnisch aneignen kann. Für viele hoch dotierte Stellen in der Finanzwirtschaft werden Bankausbildung + WiWi Studium verlangt, ohne die Bankausbildung wollen sie dann oft keinen haben - klar wenn man nur die Theorie erlernt hat. Wichtig ist natürlich das man sich weiterbildet, egal wie und in welcher Form. Ob der Druck dann weniger wird ist schwierig zu sagen. Fakt ist, dass im Private Banking Bereicht die Margen bis zu 5 mal so hoch sind wie im normalen Retail Banking, daher zählen auch dort die Zahlen. Ich denke nur einem "Reichen" ein Produkt zu verkaufen ist einfacher, rein moralisch, wie einem eh schon armen Rentner. Aber auch wenn du in die Personalabteilung oder Wertpapierabteilung (bzw. den Handel) wechselst hast du Druck nur in anderer Form. Ein weiterer Fakt ist, dass je höher du bist der Druck auch stärker wird. z.B. hat ein Fondsmanager mehr zu erwarten bei einem Fehler als der kleine Händler der die Order ausführt. Genau so ist es bei Filialleiter und Privatkundenbetreuer...
Wenn man sich nicht sicher ist mit dem Druck klarzukommen, sollte man vielleicht lieber Einzelhandelskaufmann lernen. Dort geht es auch ums verkaufen aber im Gegensatz zum Bankkaufmann geht es dort nicht um den pro-aktiven Vertrieb, sprich Kaltakquise, da die Kunden idR auf einen zukommen und man sie nicht fangen muss.
Wichtig ist das man sich sicher ist, denn ein Job mit dem man nicht klar kommt, das ist wirklich schlimm und nicht auf Dauer erträglich. |
|
|
|
|
Crossnought Gast
|
Verfasst am: Mi 26 März, 2008 16:55 Titel: |
|
|
Hm, ob ich mit dem Druck zurecht kommen werde, da bin ich mir noch nicht sicher. Für mich ist aber klar dass Einzelhandelskaufmann keine Alternative ist - der Bezug zur Finanzwirtschaft ist mir wichtig!
Alternativen würden in Richtung Studium gehen. Aber auch dort seh ich nicht den "Traumjob", vielleicht gibts angenehmere, dafür aber auch langweiligere Berufe.
So denke ich dass ich trotz allem erstmal die Ausbildung anstrebe, wenn ich dann nicht bleiben will kann ich immer noch studieren gehen. |
|
|
|
|
Pierre Analyst
Dabei seit: Mar 2008 Beiträge: 4
|
Verfasst am: Do 27 März, 2008 7:02 Titel: |
|
|
Okay dann hat sich das für mich erledigt |
|
|
|
|
|
|
|
Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.
|
|