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Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Museen / Altonaer Museum

Geschrieben am 23-09-2010

Osnabrück (ots) - Verheerendes Vorbild

Das ist der Dammbruch. Hamburg verabschiedet sein Altonaer Museum
und liefert damit ein verheerendes Vorbild für andere Kommunen. Die
Methode, die hier zur Nachahmung empfohlen wird, ist simpel: Bei
Einsparungen trifft es die Kulturhäuser mit der geringsten Lobby,
jene, die am wenigsten in die Hochglanzportfolios der Event- und
Standortkultur passen. Hamburg treibt damit die kulturelle Spaltung
seiner Stadtgesellschaft voran. Während im Prestigebau der
Elbphilharmonie die Millionen nur so versickern, trifft der
Schließungsbeschluss einen Stadtteil mit hohem Migrantenanteil - und
ein Haus, das sich dezidiert der Alltagsgeschichte widmet.

Dieser Sparbeschluss sorgt als gesellschaftspolitische Parteinahme
für unangemessene Härten. Er festigt das Vorurteil, dass Kultur im
Zweifelsfall eben doch nur etwas für die oberen Zehntausend ist. Eine
trostlose Botschaft - und ein Vergehen gegen Kultur überhaupt, die
doch für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sorgen soll. Kleinmut
hilft nun nicht weiter. Harte Debatte ist gefragt.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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