Kölner Stadt-Anzeiger: Autoren regen an, Einfluss des BdV zu verkleinern
Geschrieben am 27-09-2010 |
Köln (ots) - Köln. Eine im September fertig gestellte Studie des
Maecenata-Instituts für Philantropie und Zivilgesellschaft an der
Berliner Humboldt-Universität stellt dem Bund der Vertriebenen (BdV)
ein vernichtendes Zeugnis aus. Das berichtet der "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe), dem die Studie vorliegt.
Zusätzliche Brisanz gewinnt die von Eva Maria Hinterhuber und Rupert
Graf Strachwitz erstellte Studie dadurch, dass Strachwitz
Vorsitzender des Bundesfachausschusses Kultur der FDP ist und sich
die BdV-Präsidentin Erika Steinbach heute zur Wahl der
menschenrechtspolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
stellt. Der BdV und der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle lagen wegen
Steinbachs Absicht, in den Rat der "Stiftung Flucht, Vertreibung,
Versöhnung" einzutreten, monatelang im Streit; Westerwelle wollte
dies als amtierender Außenminister mit Rücksicht auf Polen
verhindern. Hinterhuber schreibt in dem 42-seitigen Papier, der BdV
sei hochgradig "intransparent". Informationen über Mitgliederzahlen
sowie Informationen über Einnahmen und Ausgaben seien entweder
zweifelhaft oder würden gar nicht erst gegeben. So sei zwar bekannt,
dass der Verband jährlich 920.000 Euro vom Bundesinnenministerium
bekomme. Jedoch: "Wie viel der Bund der Vertriebenen durch
Mitgliedsbeiträge einnimmt, ist nicht bekannt. Der BdV macht darüber
hinaus weder Angaben über weitere Einkünfte noch über Ausgaben,
Gewinn oder Verlust." Während der BdV zudem von rund zwei Millionen
Mitgliedern spreche, seien es in Wahrheit wohl kaum mehr als 500.000.
Ähnlich verhalte es sich mit den offiziell genannten Todesopfern.
"Die vom Bund der Vertriebenen regelmäßig angeführten Angaben,
darunter die von Erika Steinbach mit über zwei Millionen bezifferten
'Todesopfer der Aussiedlungen', sind wissenschaftlich nicht
bestätigt", so Hinterhuber. Die Intransparenz zu eigenen Gunsten habe
aus Sicht des BdV offenbar den Zweck, "sein Gewicht zu erhöhen". Das
vom Verband voran getriebene Zentrum gegen Vertreibungen diene
schließlich dem "Versuch, die Verbrechen des Nationalsozialismus zu
relativieren". Strachwitz regt an, den Einfluss des BdV künftig zu
begrenzen. Ihm zufolge ist die Aufgabe, die Vertriebenen zu
integrieren, "seit Jahrzehnten vollumfänglich gelöst". Da aber der
BdV "nicht von sich aus von legalen Möglichkeiten der Einflussnahme
zurücktreten" werde, sei es "an der Politik, ordnend einzugreifen und
den Einfluss falls notwendig zu korrigieren".
Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
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