Zahl des Monats September: 101 Rabattverträge können Arzneimittelsicherheit gefährden
Geschrieben am 28-09-2010 |
Berlin (ots) - Bei 101 von 143 Wirkstoffen, für die derzeit ein
AOK-Rabattvertrag besteht, kann es vorkommen, dass das in der
Apotheke abgegebene Rabattarzneimittel nicht für die gleichen
Anwendungsgebiete (Indikationen) zugelassen ist, wie das ursprünglich
vom Arzt für den Patienten verordnete. Das ergab eine
Datenbankanalyse, die die Medizinische Medien Informations GmbH (MMI)
im September 2010 durchführte. Damit steht fest: Es wird keine
Ausnahme sein, dass ein AOK-Versicherter ein Arzneimittel bekommt, in
dessen Packungsbeilage er keine Informationen zur Anwendung bei
seiner Krankheit findet. Diesen Austausch in nicht zugelassene
Anwendungsgebiete will die Bundesregierung ab 01.01.2011 mit einer
entsprechenden Regelung im Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG)
ausdrücklich zulassen.
Welche Folgen das haben kann, zeigt ein Gutachten, das Professor
Dr. Dr. med. Wilhelm Kirch, Direktor des Instituts für Klinische
Pharmakologie an der Medizinischen Fakultät der Technischen
Universität Dresden, erstellt hat. Kirch führt beispielhaft den
Wirkstoff Terazosin an, der unter anderem sowohl für die Behandlung
des hohen Blutdrucks als auch für die Therapie einer
Prostatavergrößerung eingesetzt werden kann. Allerdings sind nicht
alle Terazosin-Arzneimittel auch für beide Indikationen zugelassen.
Hat nun eine Kasse einen Rabattvertrag über ein Terazosin-Präparat
geschlossen, das zwar zur Behandlung der Prostata aber nicht für die
Hochdrucktherapie zugelassen ist, würden Hochdruck-Patientinnen ein
Arzneimittel bekommen, in dessen Packungsbeilage sie zwar viel über
die Prostatabehandlung lesen können, aber nichts über die Therapie
von Bluthochdruck oder gar Kontraindikationen erfahren.
"Im Ergebnis kann dies dazu führen, dass sie ihre Arzneimittel
mangels Information über- oder unterdosieren oder sogar die Therapie
eigenmächtig ganz abbrechen", urteilt Professor Kirch. Der
Pharmakologe befürchtet zudem, dass dadurch auch das
Patienten-Arzt-Verhältnis massiv geschädigt wird. Denn der Patient
müsse davon ausgehen, dass sein Arzt ihm ein Arzneimittel verordnet
hat, das bei seiner Krankheit nicht angewendet werden darf, ihn also
schädigt.
Professor Kirch appelliert dringend an den Gesetzgeber, diese
Regelung im Sinne des Patientenschutzes beizubehalten.
http://www.progenerika.de/de/publik/zahl/2010-09.html
Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2
Pressekontakt:
Pro Generika e.V.,
Tel: 030.81616090, E-Mail: info@progenerika.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
291893
weitere Artikel:
- Baugewerbe begrüßt Kabinettsbeschluss zum Energiekonzept Berlin (ots) - "Wir begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung,
mit dem Energiekonzept einen verbindlichen Fahrplan zur Erreichung
eines energieeffizienten Gebäudebestandes vorzulegen. Wir haben immer
betont, dass im Gebäudebestand ein großes Energieeinsparpotenzial
schlummert, das es zu heben gilt." Mit diesen Worten kommentierte RA
Felix Pakleppa, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen
Baugewerbes den heutigen Kabinettsbeschluss. "Mit dem richtigen Mix
aus Fördern und Fordern wird es gelingen, die ehrgeizigen
Klimaschutzziele mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Linke wehren sich gegen Ausschluss vom Bundestag Saarbrücken (ots) - Nach Protesten gegen das Bahnprojekt
"Stuttgart 21" im Bundestag wehren sich die Linken jetzt gegen eine
von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) verhängte Strafe. Der
Justiziar der Linksfraktion, Wolfgang Neskovic, sagte der
"Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe), seine Fraktion habe per
Eilantrag Widerspruch beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
eingelegt. "Es gab keine gröbliche Verletzung der parlamentarischen
Gepflogenheiten", so Neskovic.
Lammert hatte gegen fünf linke Abgeordnete den mehr...
- CDU startet Online-Magazin und neue Mobilplattform Berlin (ots) - Berlin, 28. September 2010
066/10
Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit:
Mit der Erstausgabe des UNION Magazins im Online-Format ergänzt
die CDU heute ihre Kommunikationsarchitektur. Damit ist die CDU die
erste Partei, die ein solches multimediales Magazin im Internet
anbietet.
"Wir wollen die Nummer eins im Internet zu bleiben. Dabei gehören
moderne Online-Kommunikation und klassische Parteiarbeit untrennbar
zusammen", erklärte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe anlässlich der
Neuvorstellung. mehr...
- Gregor Gysi: Bundesregierung sichert Vormachtstellung der Energiekonzerne Berlin (ots) - "Das Energiekonzept der Bundesregierung ist nichts
anderes als eine Agenda für Energiekonzerne und gegen Bürgerinnen und
Bürger und Erneuerbare Energien. Der Versuch von Schwarz-Gelb, diesen
Vorstoß als wirtschaftlich geboten und kosteneffizient zu verkaufen,
kann allerdings jetzt schon als gescheitert gelten", so Gregor Gysi,
Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, zur heutigen Verabschiedung des
Energiekonzepts im Kabinett. Gysi weiter:
"Der Zugang zu Energie ist eine soziale Frage. Wer AKW-Laufzeiten
verlängert mehr...
- Bareiß: Energiekonzept der Bundesregierung hat wegweisende Bedeutung für Deutschland Berlin (ots) - Die Bundesregierung hat heute das neue
Energiekonzept beschlossenen. Dazu erklärt der Koordinator für
Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß:
"Das heute beschlossene Energiekonzept der Bundesregierung ist
wegweisend für Deutschland als Industrienation. Damit holen wir
Versäumnisse aus der Zeit von Rot-Grün nach und beschreiten
konsequent den Weg in das regenerative Zeitalter. In dem
energiepolitischen Gesamtkonzept wird nicht nur die notwendige
Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|