Westdeutsche Zeitung: Konsumfreudigkeit = von Martin Vogler
Geschrieben am 28-09-2010 |
Düsseldorf (ots) - Oft muss man von außen auf Deutschland schauen,
um besser zu verstehen, was bei uns passiert. Wir selbst nehmen nur
mit verhaltener Freude zur Kenntnis, dass in den Köpfen der
Verbraucher die Krise viel schneller als vorhergesagt überwunden ist,
so dass sie dank ihres Konsums die Wirtschaft stark ankurbeln. Im
nächsten Schritt wägen wir bang ab, dass ja wohl 2011 statt 3,4 nur
noch zwei Prozent Wachstum möglich seien. Das Ausland hingegen sieht
uns mit einer gesunden Mischung aus Neid und Euphorie. Das führende
österreichische Wirtschaftsmagazin bejubelt gar das "Wunder von
Berlin", das sich in sagenhaftem Wachstum und Rekordbeschäftigung
ausdrücke. Vielleicht sollten auch wir uns solch eine positive
Sichtweise aneignen. Denn die neuen Zahlen sind keine Eintagsfliegen,
sondern passen in eine Kette guter Nachrichten. Auch das bislang
letzte Konjunkturhoch von 2004 bis 2007 war zu zwei Dritteln den
Konsumwünschen der Verbraucher zu verdanken. Wir haben folglich Grund
zu Optimismus und sollten uns fragen, wie wir die gute Lage nutzen
können. Erste Voraussetzung ist, dass die Politik nichts kaputt
macht. Trotz klammer öffentlicher Kassen wären Steuererhöhungen Gift,
weil sie sofort den privaten Konsum dämpfen würden. Besser ist es,
die Bürger in ihrem neuen Optimismus zu bestärken. Auch fiskalisch
zahlt sich das aus, weil konsumfreudige Menschen, die keine Angst vor
Jobverlust haben, direkt und indirekt die Staatskassen füllen. Eine
weitere wichtige Rolle dürfte den Lohnsteigerungen zukommen. Hier
wird ein typischer Zielkonflikt auftreten: Einerseits darf die
Wirtschaft nicht durch zu hohe Produktionskosten belastet werden.
Andererseits fragen Arbeitnehmer, die einige Jahre lang kaum Zuwächse
erlebten, zu Recht nach ihrem Anteil am Aufschwung. Und nur wer mehr
auf dem Girokonto hat, kann auch mehr in den Konsum stecken. Harte
Tarifauseinandersetzungen sind möglich. Doch auch wenn die Menschen
jetzt wieder konsumfreudiger werden, tun sie es wahrscheinlich mit
mehr Augenmaß als früher. Die Krise hat sie gelehrt, dass es riskant
sein kann, wenn man beispielsweise Urlaubsreisen oder teure Autos auf
Kredit finanziert. So hat jede Erfahrung auch ihr Gutes.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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