Börnsen/Wanderwitz: Todesstreifen als PC-Spiel verhöhnt die Opfer
Geschrieben am 30-09-2010 |
Berlin (ots) - Zum Tag der Deutschen Einheit soll das
Computerspiel "1378 (km)" erscheinen, in dem der Spieler Flüchtlinge
an der innerdeutschen Grenze erschießen soll. Der kultur- und
medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang
Börnsen (Bönstrup) und der Obmann der Arbeitsgruppe Kultur und Medien
Marco Wanderwitz erklären dazu:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verurteilt die Entwicklung des
Computerspiels "1378 (km)", das eine virtuelle Jagd auf
DDR-Flüchtlinge im Todesstreifen zum Ziel hat. Für uns ist diese
makabere Spielidee eine unsägliche Verhöhnung der fast 1.000 Opfer an
der innerdeutschen Grenze und ihrer Hinterbliebenen.
Der Spielentwickler nimmt für sich einen Beitrag zur
Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte in Anspruch. Darin
irrt er vollständig. Durch virtuelles Ballern oder Abgeballertwerden
lernt man über den SED-Unrechtsstaat und sein tödliches Grenzregime
nichts. Wir fordern die Verantwortlichen dazu auf, auf die
Veröffentlichung des Spiels, auf der Homepage der Hochschule für
Gestaltung in Karlsruhe gratis zugänglich, zu verzichten.
Verantwortlich für eine solche Entgleisung sind aber viele: Wer in
öffentlichen Reden die Verhältnisse in der DDR schön geredet hat, hat
zu einem Klima beigetragen, das solche "Spiele" erst ermöglicht. Der
betreuende Professor sieht in dem Computerspiel eine "raffinierte
Form der Aufklärung mit moralischer Dimension", da der schießende
Grenzsoldat später verhaftet werde. Wir sehen darin das Fallen
jeglichen moralischen Tabus.
Die Deutsche Welle hat gezeigt, wie man es richtig machen kann:
Ihr computeranimierter Film "Eingemauert! Die innerdeutsche Grenze"
rekonstruiert authentisch den Todesstreifen an der Berliner Mauer und
der innerdeutschen Grenze. Abrufbar auf "Youtube" stellt die
Dokumentation der Grenzanlagen ein niederschwelliges Angebot für die
junge Generation dar."
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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