Neue Westfälische (Bielefeld): Honorarerhöhung für Ärzte Reparaturbedürftig WOLFGANG MULKE
Geschrieben am 05-10-2010 |
Bielefeld (ots) - War da nicht kürzlich etwas? Hatte der
Gesundheitsminister nicht versprochen, alle am System Beteiligten
müssten zum Sparpaket beitragen? Nun bekommt mit den Ärzten eine
starke Lobby doch wieder einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Je
nach Rechnung zahlen die Kassen den Praxen im nächsten Jahr bis zu
einer Milliarde Euro mehr aus. Versicherte, die ab Januar höhere
Beiträge an ihre Krankenkasse abführen müssen, werden den satten
Aufschlag kaum verstehen. Doch bei genauem Hinsehen kommt die höhere
Vergütung nur einem Teil der Mediziner zugute. Der Aufschlag landet
vornehmlich im Süden, in Bayern, Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz. Die Ärzte in diesen Bundesländern mussten in den
vergangenen Jahren mit bescheidenen Zuwächsen auskommen. Nun soll
dieser Nachteil ausgeglichen werden. Die Logik besticht nur kurz.
Denn im Süden können sich die Ärzte wahrlich nicht beschweren, fahren
sie doch lange schon besser als Kollegen in anderen Landesteilen. Die
Erhöhung erscheint deshalb unangemessen. Auch drängt sich insgesamt
der Eindruck auf, dass die Proteste der Ärzteschaft in der letzten
Zeit Wirkung zeigen und die Politik am Ende vor der mächtigen Lobby
einknickt. Sie sitzt bei den Verhandlungen um Ärztehonorare zwar
nicht mit am Tisch, doch ist ihr Arm wohl auch so lang genug. Die
Anhebung hält sich insgesamt prozentual in Grenzen. Und doch will
kein gutes Gefühl aufkommen. Denn es bleibt weiten Teilen der
Öffentlichkeit völlig verborgen, nach welchen Grundsätzen und
Kriterien die Kassen zur Kasse gebeten werden. Offensichtlich sind
nur viele Ungerechtigkeiten im System, die die Ärzteschaft selbst
nicht beseitigen kann. Um sie auszugleichen, wird mal hier, mal dort
etwas draufgelegt. Das Konzept ist reparaturbedürftig. Das ist eine
der Aufgaben, deren sich der Gesundheitsminister annehmen muss.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
293364
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: Tagesthema zu Stuttgart 21: Stuttgart (ots) - Klar ist weiterhin nur die Rechtslage: Stuttgart
21 ist demokratisch legitimiert. Auch die Geschäftsgrundlage hat sich
im Kern nicht verändert. Verändert hat sich allerdings das Bild der
Straße, die Lautstärke des Neins, das sich aus vielen Frust-Quellen
speist. Die Landesregierung setzte dem bisher ein schroffes Trotzdem
entgegen. Jetzt klingt es plötzlich geschmeidiger. Stellt Mappus nun
auch Inhalte zur Disposition? Befürworter wie Gegner werden bei
seiner Regierungserklärung heute genau hinhören.
Originaltext: mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Kommentar zu getöteten deutschen Islamisten Berlin (ots) - Es ist der Albtraum der Sicherheitsbehörden, vor
dem nicht nur die amerikanischen Dienste seit langem warnen: In
Europa aufgewachsene islamische Terroristen, denen der europäische
Pass die Tore in alle westliche Länder öffnet. So wie jene acht
Extremisten mit deutscher Staatsangehörigkeit, die gerade bei einem
Drohnenangriff in Pakistan umgekommen sein sollen. Immer mehr in
Deutschland sozialisierte Radikale reisen zu den Taliban, um sich zu
Kämpfern und Sprengstoffexperten ausbilden zu lassen. Nach
Großbritannien mehr...
- Rheinische Post: Nato streitet um die Bombe Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Helmut Michelis:
Es riecht nach Bauernschläue: Deutschland steigt offiziell zwar
nicht aus der ungeliebten nuklearen Abschreckungsoption der Nato aus,
kann aber selbst künftig keine Atomwaffen einsetzen, weil es die
geeigneten Flugzeuge dafür verschrotten will. Mehrausgaben für einen
Umbau der "Eurofighter" zum Nuklearwaffenträger dürften
innenpolitisch ebenso wenig durchsetzbar sein wie eine atomare
Wiederbewaffnung von US-Jets, die in Deutschland stationiert sind.
Bomben weg, Thema erledigt. mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Scheitern der Mehrwertsteuerreform Rostock (ots) - Die Liste der Produkte, die vom vollen
Mehrwertsteuersatz ausgenommen sind, ist ein Katalog der
Kuriositäten. Da fallen etwa Rennpferde oder Pornohefte in die
Kategorie des täglichen Grundbedarfs, Babywindeln oder Tomatenketchup
nicht, Tomatenmark und Trüffel aber doch. Solche Absurditäten gibt es
noch und noch. Sie sind - nüchtern betrachtet - ein Skandal. Vom
ursprünglichen Ansatz, das zum Leben Notwendige oder kulturelle
Angebote zu begünstigen, hat sich die Praxis der Mehrwertsteuer weit
entfernt. Es war deshalb mehr...
- Rheinische Post: Vorbild Fußball Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Robert Peters:
Der Bundespräsident hat sein Thema gefunden. Es heißt Integration.
Christian Wulff hat es bei seiner Rede zum 20. Jahrestag der
Wiedervereinigung ein wenig bemüht und nicht sonderlich originell auf
die Tagesordnung gesetzt. Gestern bekam die Geschichte Leben. Die
Fußball-Nationalmannschaft kommt dem Präsidenten da gerade recht. Sie
bietet Anschauungsmaterial für praktizierte Integration. In ihr
stehen Spieler, deren Wurzeln in Polen, Tunesien, der Türkei, Ghana,
Brasilien und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|