Frankfurter Neue Presse: Der Weltbürger. FNP-Kulturchef Michael Kluger über die Verleihung des Literaturnobelpreises an Mario Vargas Llosa.
Geschrieben am 07-10-2010 |
Frankfurt am Main (ots) - Vargas Llosa ist ein hervorragender,
sogar populärer Autor, ein wunderbarer Erzähler, ein sprachmächtiger
Romancier und intelligenter Essayist. Und er ist ein unbestechlicher
bürgerlicher Intellektueller europäischer Prägung, ein
liberal-konservativer politischer Denker, ein Aufklärer, der stets
für Demokratie und Menschenrechte eintritt.
Vargas Llosa gehört wie Gabriel García Márquez, Carlos Fuentes,
Octavio Paz oder Augusto Roa Bastos in die Reihe der ganz großen
modernen Autoren der so reichen lateinamerikanischen Literatur. Der
Horror ungehemmter Macht, die Erniedrigung des Menschen,
Ungerechtigkeit, Zwang und Willkür - in seinem Werk hat er ein
dunkles Panorama der Wirklichkeit Südamerikas entworfen. Und daneben
in vielen anderen Büchern mit elegantem Humor eine Gegenwelt voller
Leichtigkeit und Fantasie gezeichnet.
Mario Vargas Losa verkörpert auf schönste Weise den Typus des
immer seltener werdenden engagierten Schriftstellers, der Literatur
und politisches Denken verbindet, der sein Metier virtuos beherrscht
und sich zugleich vor keinem "Ich klage an" scheut. Wer Vargas Llosa
noch nicht gelesen hat, beginne jetzt. Er wird einen fesselnden,
überwältigenden Schriftsteller entdecken.
Originaltext: Frankfurter Neue Presse
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Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407
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immerhin zehn Millionen schwedischen Kronen ausgelobten Preis
zugesprochen bekam. Sicher hätten manche der Literaturszene gerne
einen anderen als Preisträger gesehen. So ist das immer. Doch Llosa
ist keiner, bei dem einen schaudern muss. Denn die Nobelpreise sollen
"denen zugeteilt werden, die der Menschheit den größten Nutzen
geleistet haben." mehr...
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