Lausitzer Rundschau: Zum Nobelpreis für Mario Vargas Llosa
Geschrieben am 07-10-2010 |
Cottbus (ots) - Die Wahl des peruanischen Bestsellerautors Mario
Vargas Llosa für den Literaturnobelpreis überrascht. Obwohl er schon
seit vielen Jahren als Anwärter gilt, hatten die wenigsten den
74-Jährigen diesmal auf der Liste. In den Wettbüros wurde auf andere
Namen viel Geld gesetzt: Ngugi Wa Thiong'o aus Kenia und Cormac
McCarthy aus den USA waren die Favoriten. Die Wahl einer dieser
Autoren hätte den Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt, denn
erneut wäre ein international wenig bekannter Autor in die
literarische Ruhmeshalle aufgenommen worden. Doch bei Vargas Llosa
liegt die Sache anders. Seine in vielen Sprachen übersetzten Romane,
Novellen, Essays und journalistische Arbeiten verkaufen sich weltweit
millionenfach. Sein Name und Werk ist einem breiten Publikum bekannt
- das war in letzter Zeit bei Literaturnobelpreisträgern nicht oft
der Fall. Aber noch aus einem anderen Grund ist die Wahl erstaunlich.
Mario Vargas Llosa ist der politischste Schriftsteller seit Langem,
der diesen Preis erhält. In seinen Werken kritisiert er oft korrupte,
antidemokratische Staatssysteme, die ihre Legitimation auf linker
oder rechter Ideologie aufbauen. Er selbst verabschiedete sich
bereits in den 1960er-Jahren von linken Utopien. Mit dem anderen
großen südamerikanischen Schriftsteller, Gabriel García Márquez,
zerstritt er sich wegen dessen Freundschaft zu Kubas Diktator Fidel
Castro. Dass das Nobelpreiskomitee ausgerechnet jetzt, da die
südamerikanische Linke in Form von Hugo Chávez und Evo Morales ebenso
wie der karibische Nachbar Kuba innenpolitisch unter Druck gerät,
diesen Autoren kürt, wirkt selbst wie ein politisches Statement.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
293923
weitere Artikel:
- Donaukurier: Kommentar zu den Terrorwarnungen: Ingolstadt (ots) - Dem Vernehmen nach verfügen die amerikanische
wie die deutsche Seite bei der Terrorabwehr über dieselben
Informationen und Hinweise. Doch die Bewertung klafft offensichtlich
sehr weit auseinander. Washington malt lieber einmal zu oft den
Teufel an die Wand, als etwas zu versäumen was sich später als fatal
erweisen könnte. Aber was sollen die Menschen denn anfangen mit
derart pauschalen Terrorwarnungen wie den jüngsten? Wie kann man
sich denn vorsehen gegen Selbstmordattentäter und versteckte
Sprengsätze, die mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Währungspolitik = von Peter De Thier Düsseldorf (ots) - Es ist nur wenige Monate her, dass in den USA
Ökonomen und andere sogenannte Experten noch den Untergang des Euro
voraussagten. Gegenüber dem Dollar sei bald mit Parität zu rechnen,
meinten sie. Die Talfahrt werde sich dann weiter fortsetzen und die
europäische Gemeinschaftswährung bald der Vergangenheit angehören.
Die Kluft zwischen jenen, die ihre Haushalte im Griff haben und den
hochverschuldeten europäischen Ländern sei zu tief, als dass die
Währungsunion noch lange Bestand haben könnte. Diese Tage aber mehr...
- Rheinische Post: Lorbeer für Kohl? Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Deutschland, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts so viel
Unfrieden gestiftet hat, müsste sich über deutsche Träger des
Friedensnobelpreises besonders freuen - sich als Nation geehrt fühlen
bei solchem Lorbeer. Traf oder trifft die Auszeichnung dazu noch den
Richtigen - wie vor 39 Jahren den Bundeskanzler und großen
ostpolitischen Pfadfinder Willy Brandt oder heute womöglich den
"Kanzler der Einheit" und "Ehrenbürger Europas", Helmut Kohl, dann
war beziehungsweise mehr...
- Rheinische Post: Kriegsalltag Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Helmut Michelis:
Alptraum Afghanistan: Wieder ist ein Bundeswehrsoldat gefallen,
sechs weitere wurden schwer verletzt - und nur kurz wird die
Bestürzung darüber in Deutschland andauern. Die täglichen Meldungen
von Überfällen auf die Bundeswehr, die meist glimpflich ausgehen,
beachtet kaum noch jemand. Die Kämpfe in der Ferne sind Alltag
geworden. Zurück bleiben gebrochene Familien und traumatisierte
Kameraden; von den zahlreichen Schwerverletzten, deren Lebensplanung
zerschlagen ist, spricht mehr...
- Rheinische Post: Kriegsalltag Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Helmut Michelis:
Alptraum Afghanistan: Wieder ist ein Bundeswehrsoldat gefallen,
sechs weitere wurden schwer verletzt - und nur kurz wird die
Bestürzung darüber in Deutschland andauern. Die täglichen Meldungen
von Überfällen auf die Bundeswehr, die meist glimpflich ausgehen,
beachtet kaum noch jemand. Die Kämpfe in der Ferne sind Alltag
geworden. Zurück bleiben gebrochene Familien und traumatisierte
Kameraden; von den zahlreichen Schwerverletzten, deren Lebensplanung
zerschlagen ist, spricht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|