LVZ: Polizei-Gewerkschaften kritisieren neue Hamburger "Blaulicht-Steuer" / GdP: "Verrückt, was in der Polizei derzeit abgeht"
Geschrieben am 08-10-2010 |
Leipzig (ots) - Als Beleg für "verrückte" Vorgänge bei der Polizei
haben die Polizeigewerkschaften die in Hamburg ab Jahreswechsel
geltende "Blaulichtsteuer" von 40 Euro pro Polizeiruf bei
Blechschäden im Straßenverkehr kritisiert.
"Wenn das Schule macht, wird demnächst eine Einsatzgebühr nach
einem Einbruch fällig, sollte der Täter weg sein und Spuren gesichert
werden müssen." Das sei doch "verrückt, was in der Polizei derzeit
abgeht", sagte der Hamburger Landeschef der Gewerkschaft der Polizei,
Uwe Kossel, gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe).
Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, räumte
gegenüber der Zeitung eine "Zwickmühle" ein. Natürlich sei jeder
Autofahrer zunächst hilflos und froh über die Unfallaufnahme durch
die Polizei, sollte sein Wagen einen akuten Unfall-Blechschaden
erlitten haben. "Verkehrsunfälle aufzunehmen, ist eine wichtige
Aufgabe der Unfallbekämpfung", sagte Wendt. Andererseits führe die
Nichterhebung der Polizei-Antritts-Gebühr wegen leerer Kassen
automatisch zu Personalabbau bei der Polizei. Also riet Wendt den an
der Blaulicht-Steuer interessierten Sparpolitikern in Bund und
Ländern: "Wenn Polizeiarbeit schon mit einer Gebühr belegt werden
muss, dann sollen das nicht die Bürger, sondern die bezahlen, die
davon profitieren. Bei der Unfall-Aufnahme sind das die
Versicherungen. Die erhalten von den Beamten am Unfallort eine
zuverlässige Personalienfeststellung und eine vorläufige
Verursacher-Zuweisung."
Im Schwarz-Gelb regierten Hamburg gibt es ab Januar 2011 mit dem
CDU-Innensenator Heino Vahldieck die "Blaulichtsteuer". Sie soll
jährlich 1,6 Millionen Euro in die Kasse spülen. Danach hat jeder
Unfallverursacher zukünftig 40 Euro zu bezahlen, wenn er bei einem
Blechschaden die Polizei verständigt. Das sei "zumutbar", meinte der
Innensenator Vahldieck.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
293963
weitere Artikel:
- Vorratsdatenspeicherung überflüssig: Bei 99,95 Prozent der Ermittlungsverfahren genügen klassische Methoden Köln (ots) - Presseberichten zufolge will das Bundeskriminalamt
ausgewählte Journalisten mit besonders krassen Beispielen
gescheiterter Ermittlungen davon überzeugen, dass wirksame
Strafverfolgung nur funktioniert, wenn die Telefon- und
Internetverbindungsdaten aller deutschen Bürger dauerhaft gespeichert
werden. Ein interner Bericht des BKA, der an die Welt am Sonntag
durchgesickert ist, spricht jedoch eine andere Sprache: Demnach
wollte die Behörde 2010 nur in 701 Fällen auf Telefon- und
Internetverbindungsdaten zugreifen, um mehr...
- "Jede Hinrichtung ist eine zu viel!" EKD-Auslandsbischof fordert Ende der Todesstrafe Hannover (ots) - Anlässlich des Internationalen Tages zur
Abschaffung der Todesstrafe am kommenden Sonntag, dem 10. Oktober,
hat der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Martin Schindehütte, die Forderung von Kirchen und
Menschenrechtsorganisationen nach einem weltweiten Ende der
Todesstrafe erneuert.
"Es darf nicht sein, dass in 58 Ländern noch immer die Tötung von
Menschen als Strafe angewandt wird", so der Auslandsbischof. Zwar
werden Todesurteile nur noch in wenigen Ländern wie China, Iran, mehr...
- Deutlich günstigere Finanzentwicklung bei der Bundesagentur für Arbeit Nürnberg (ots) - Das Defizit der Bundesagentur für Arbeit (BA)
wird 2010 um rund 10 Milliarden Euro geringer ausfallen als noch Ende
2009 befürchtet. Das verringert den erwarteten Zuschussbedarf aus dem
Bundeshaushalt 2010 von über 16 Milliarden Euro auf nunmehr 6,9
Milliarden Euro. Das von der BA jetzt für 2010 prognostizierte
Defizit in Höhe von 9,8 Milliarden Euro wird in Höhe von 2,9
Milliarden Euro aus vorhandenen eigenen Rücklagen der BA mit gedeckt.
Damit sind die finanziellen Rücklagen der BA aus den Vorjahren
aufgebraucht. mehr...
- Hartz IV-Hinzuverdienst mit Mindestlohn koppeln Berlin (ots) - Zur geplanten Reform der Hinzuverdienstregelung für
Hartz IV-Bezieher erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Die neue
Hinzuverdienstregelung fällt weniger schlimm aus als befürchtet, ist
aber trotzdem kein großer Wurf. Mit den geplanten Änderungen vergibt
die Bundesregierung eine große Chance zur Eindämmung des
Niedriglohnsektors. Die neuen Regeln für die Hinzuverdienste fördern
auch künftig einseitig die Niedriglohnerwerbstätigkeit - mit schweren
unsozialen Folgen, wie zum Beispiel Altersarmut. Ein Ausweg aus der
Niedriglohnfalle mehr...
- Wie blind sind unsere Politiker eigentlich? / Kommentar zur Wulff-Debatte von Michael Schmidt-Salomon (Giordano-Bruno-Stiftung) Hamburg (ots) - Christian Wulff wollte sich am "Tag der Deutschen
Einheit" als "Präsident aller Deutschen" erweisen. Leider verfehlte
er dieses Ziel in einem Ausmaß, das erschreckend ist. Es begann
damit, dass er zwar von Juden, Christen und Muslimen sprach, jedoch
die zahlenmäßig größte Bevölkerungsgruppe in Deutschland übersah. Man
fragt sich: Hat noch niemand den Bundespräsidenten darüber
aufgeklärt, dass nur noch 29,7 bzw. 29,6 Prozent der Bevölkerung der
Katholischen bzw. Evangelischen Kirche angehören, jedoch die Gruppe
der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|